Das Team des Smarten Fichtelgebirges arbeitet daran, ein digitales Abbild des Landkreises zu erstellen – einen sogenannten digitalen Zwilling, informiert Anke Fähnrich, zuständig für die Öffentlichkeitsarbeit am Landratsamt Wunsiedel. "Dieses Modell bildet die Grundlage für viele praktische Anwendungen, die den Alltag der Bürgerinnen und Bürger erleichtern und die Kommunen bei künftigen Planungen unterstützen werden. Zudem wird die Nutzung der Daten helfen, Ressourcen und damit auch Geld sparen zu können."
Ein Beispiel sei die intelligente Müllentsorgung: Mülleimer werden nur noch geleert, wenn sie wirklich voll sind. Das spart beispielsweise Arbeitszeit und Kraftstoff. Auch der Katastrophenschutz wird durch moderne Sensoren verbessert. Diese können Hochwasser frühzeitig erkennen oder Umweltfaktoren wie Waldbrandgefahr oder Bodenfeuchte überwachen, erläutert Anke Fähnrich. Auch die Stromversorgung von Feuerwehrhäusern und Sirenen könne in Echtzeit kontrolliert werden, um auf Einsätze optimal vorbereitet zu sein.
Ein weiteres wichtiges Einsatzfeld sei das Energie-Monitoring: Die gezielte Erfassung von Energieströmen in landkreiseigenen Gebäuden ermöglicht einen effizienteren Einsatz von Energien, und die Daten können die Grundlage für eine nachhaltige Gebäudeautomatisierung bilden, heißt es in der Pressemitteilung weiter.
"Die technische Umsetzung erfolgt über die LoRaWAN-Technologie, ein leistungsfähiges Funknetz, das Echtzeitdaten übermitteln kann." Um den gesamten Landkreis Wunsiedel abzudecken, seien 90 Senderstandorte erforderlich. Die Ausschreibung für den Netzausbau laufe bereits. Ziel sei es, noch in diesem Jahr rund 75 Prozent der Standorte zu errichten und erste Anwendungen, insbesondere im Bereich des Katastrophenschutzes, in Betrieb zu nehmen. Der Kreisausschuss habe im ersten Schritt die Anschaffung der notwendigen Hardware für das LoRaWAN-Netz beschlossen, um die funktechnische Grundlage für den Aufbau des digitalen Zwillings zu schaffen.
Dass in diesem Projekt viele Rädchen ineinandergreifen, zeige sich auch am Beispiel einer Drohne, die in diesem Zusammenhang kürzlich angeschafft wurde, erklärt Landrat Peter Berek in der Pressemitteilung: „Die Drohne wird sowohl für den Katastrophenschutz als auch für Luftbildaufnahmen des digitalen Zwillings genutzt. Gerade bei Bränden sind Drohnen unbeschreiblich wertvolle Helfer. Das haben wir beim Großbrand der Firma Lapp im vergangenen Jahr gesehen. Mit der neuen Drohne sind wir hier künftig noch besser aufgestellt."
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