Mit einer Fülle an Informationen verweist die neue Ausstellung „Patente Franken“ im Fichtelgebirgsmuseum auf die Kraft dieser Region und ihrer Menschen, Neues zu entwickeln. Die Ausstellung der Kulturservicestelle des Bezirks Oberfranken lädt ein, den fränkischen Ideenreichtum und Pioniergeist zu entdecken.
Man begegnet Denkern und Tüftlern in Bild und Wort in vier Ausstellungsmodulen. Erfolgreiche Produkte werden wie in einer Warenauslage präsentiert. In der „Galerie“ sind zahlreiche Urheber geistiger Errungenschaften zu sehen. Im Archiv kann man selbst viele Erfindungen ans Licht holen. Und die Multimediastation bietet die Möglichkeit, noch mehr Infos über Personen und Erfindungen zu bekommen.
Dass Jeans „waschechte Franken" sind, ist vielen bekannt. Erfunden hat sie Levi Strauss, der in Buttenheim als Sohn eines Hausierers geboren wurde, mit seiner Familie nach Amerika auswanderte, einen Handel für Stoffe gründete und eine Marktlücke für Arbeitshosen entdeckte, die er und ein Schneider patentieren ließen. Die Jeans erhielten die Produktionsnummer 501. Puma, Adidas und Playmobil werden immer mit dem Frankenland verbunden. Und: Wer kennt ihn nicht: Wunsiedels großen Sohn Jean Paul?
Weniger bekannt sein dürfte, dass auch viele Erfindungen und Entdeckungen, die aus dem heutigen Alltag nicht mehr wegzudenken sind, aus Franken stammen: Tempotaschentuch und Musik im MP3-Format. Carl Soldan, Apotheker in Nürnberg, stellte 1923 sein wohl bekanntestes Bonbon "Em‑eukal" her, das 1950 Ärzte sogar Bergleuten gegen Bronchitis verschrieben.
Aber der Erfindergeist beschränkt sich nicht nur auf solche Innovationen. Auch gesellschaftliche Neuerungen und geistige Schöpfungen, wie die Bayerische Verfassung von 1946, stammen zu einem großen Teil von Franken. Und auch mit Entdeckungen und Fortschritten in der Medizin (zum Beispiel Antibiotikum gegen Diphterie; Oskar Loew) oder Röntgenstrahlen (Wilhelm Conrad Röntgen) haben Franken über Jahrhunderte hinweg in der ganzen Welt Spuren hinterlassen, erfährt der Besucher der Ausstellung.
Das Fichtelgebirgsmuseum ist täglich außer Montag von 10 bis 17 Uhr geöffnet.
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