Bereits im August gab es gleich vier Nominierungen: Marian Lux und Markus Sypereks Produktion von „Mary Shellys Frankenstein“ erhielt nun in der Kategorie „Bestes Musikalisches Gesamtbild“ den Deutschen-Musical-Theater-Preis. Das Stück wurde heuer zur Eröffnung der Abendspielzeit bei den Luisenburg-Festspielen im Juni uraufgeführt.
Ebenfalls war auch Birgit Simmlers „Kalte Freiheit“ in der Kategorie „Bestes Buch“ nominiert. „Die Preise repräsentierten die höchste Auszeichnung, die das deutschsprachige Musiktheater zu vergeben hat“, wird die Künstlerische Leiterin Birgit Simmler auf der Internetseite der Festspiele zitiert. Die Übergabe des Preises fand kürzlich im Theater des Westens in Berlin statt. Das Musical „Mary Shellys Frankenstein“ orientiert sich an dem Schauerroman „Frankenstein“ oder der „Moderne Prometheus“ von der Autorin Mary Shelly, der im 19. Jahrhundert veröffentlicht wurde. In der modernen Inszenierung schafft Victor Frankenstein nicht nur ein „Monster“, sondern mehrere Kreaturen, die im Stück das scheinbar Unmögliche wahr werden lassen: Tote Körper, die von Frankenstein, zum Leben erweckt werden. Untermalt mit Tänzen, Gesang, aufwendigen Kostümen und Schauspiel werden bei dem Musical auch philosophisch-moralische Fragen aufgeworfen, die in die aktuelle Zeit passen. Etwa: Wie weit darf Wissenschaft oder der Mensch im Allgemeinen gehen? Welche Grenzen dürfen überschritten werden oder sollten tabu bleiben? Auch in Zeiten von Künstlicher Intelligenz sind das Fragen, die die Gesellschaft beschäftigt. Doch auch Themen wie Freundschaft, Liebe, das Leben und der Tod sind Bestandteile des Musicals.
„Wir gehören mittlerweile zur Elite derjenigen Produzenten, die das Musiktheater in neue Sphären führt“, wird Birgit Simmler über die Preisverleihung in Berlin zitiert. „Die Theaterlandschaft ist in Bewegung, und bei der Preisverleihung konnte man spüren, dass das neue Musiktheater sowohl künstlerisch wie in der Resonanz beim Publikum ganz vorne mitspielt“, so Simmler. Damit geht sie auch auf einen Wandel und eine Weiterentwicklung in diesem Kulturbereich ein. „War es in der Vergangenheit die leichte unterhaltende Kunstform, zeigt das Musiktheater heute unser historisches Bewusstsein und unsere inneren psychologischen Spannungen, ohne dabei das Publikum zu vergraulen“, beschreibt Simmler.
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