Die Brüder Mikhail und Ivan Pochekin wollten eigentlich gemeinsam auftreten, um auf den Violinen ihres Vaters, eines Geigenbauers, in Wurz zu spielen. Doch Ivan war in Moskau und konnte wegen Corona nicht ausreisen. Mikhail brachte dafür aus Salzburg die ausgezeichnete Geigerin Svetlana Korobova mit, Mitglied in der Philharmonie Salzburg und Studentin im Mozarteum.
Der Marstall war coronatechnisch bestens präpariert. Die Musiker begannen ihr Programm mit den 12 Duos für 2 Violinen op. 49 von Reinhold Gliere.
Träumerisch, heiter oder ausdrucksstark spielten die beiden Musiker die unterschiedlichen Duos und nutzten die technischen Ressourcen der Violine. Mit einem russischen Volkslied und einem lebhaften Stück schlossen die 12 Kompositionen. Gliere war Professor von Sergej Prokofiew, dessen „Sonate für 2 Violinen op. 56“ die beiden Musiker mit Hingabe und Perfektion in Mimik und körperlichem Ausdruck präsentierten. Das Publikum belohnte den professionellen Beitrag mit begeistertem Applaus und Bravo-Rufen.
Sein Können bewies Mikhail Pochekin bei drei Solostücken, die er ohne Noten spielte, beginnend mit der Sonate Nr. 3 "Ballade" von E. Ysaye. "Was wäre ein Geigenkonzert ohne Paganini?" fragte Mikhail das Publikum und spielte dessen Capriccio für Violine solo Nr. 21. Ein besonderes Arrangement ist das "Asturias" des Spaniers I. Albeniz, das Mikhail Pochekin meisterhaft für Geige bearbeitet hatte. Er verschmolz geradezu mit der Musik. Auf Bravo-Rufen und ausgiebigen Applaus folgten noch zwei Werke von Bach als Zugabe.
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