03.09.2018 - 11:33 Uhr

Schunkeln und schlemmen

Die Zeulenreuther wissen, wie man Kerwa feiert. Das beweisen sie auch die vergangenen Tage wieder.

Fetzige Musik lockt die Gäste auf die Tanzfläche.

Bild: hai

Schunkeln und tanzen, schlemmen und schwelgen - die „Zeulenreuther Kerwa“ des 194 Einwohner zählenden Ortsteils wurde auch dieses Jahr wieder ihrem Ruf als Kerwa-Hochburg gerecht. Wenngleich sich die Organisatoren ein besseres Wetter gewünscht hätten, tat dies der Stimmung und Resonanz keinen Abbruch.

Der Besucherandrang seit Freitag war der verdiente Lohn für eine glänzende Gemeinschaftsleistung des ganzen Dorfes unter Federführung der Feuerwehr.

Über Hundert Helfer aus dem ganzen Dorf sind seit Tagen im Einsatz und sorgen für den reibungslosen Ablauf des musikalischen Stimmungsprogramms und der bürgerlichen Küche vom Feinsten. Allein aufgrund seines gemütlichen Flairs wie der guten Küche ist die Zeulenreuther Kerwa schon lang ein regionaler Geheimtipp. Hausgemachte Speisen und Brotzeiten sind die Quintessenz der Speisekarte. Bereits zum Auftakt am Freitag reichten die Plätze im Festzelt nicht aus, als 200 Portionen Krenfleisch über den Tresen gingen, so ein sichtlich stolzer Feuerwehrvorsitzender Maximilian Reiß. Über 300 Portionen fränkischer Sauerbraten mit Klößen waren es dank einer logistischen Glanzleistung der Küche gestern zum Mittagstisch. Zu den Zeulenreuther Geheimtipps gehören immer auch frisch gegrillte Makrelen. Am Montag warteten 200 Haxen auf die Gäste.

Besonderen Flair hatten dabei bereits die Vorbereitungen bis zum Kerwadonnerstag. Wie schon die vielen Jahre zuvor wurde den ganzen Vormittag bei Familie Reiss im Teamwork frisch geschlachtet und gewurstet. Frauen wie Männer aus dem Dorf waren seit den frühen Morgenstunden auf den Beinen und fleißig am Werckeln, zerlegten die Sau und schnippelten über vier Stunden in unterhaltsamer Runde die Schlachtschüssel. Insbesondere für die Tellersulzen war Feinarbeit zu leisten.

Bei bester Stimmung wurde die Zeulenreuther Kerwa dann am frühen Donnerstagabend in der Dorfmitte von den Kerwaburschen unter Federführung des Zeulenreuther Stammtisches ausgegraben. Auf einem Bruckwagen waren sie durch die Straßen gezogen und hatten lauthals und unzählige Male mit der Hymne „Wer hoat Kirwa, mir hom Kirwa, wer hoat Durscht, mir hom Durscht“ die Kerwa angekündigt.

Auch mit ihrem dreitägigen Festprogramm sollten die Zeulenreuther einmal mehr den Geschmack der Besucher treffen. Freitag wie Samstag strömten junge Madla und Buam in Dirndl und Tracht ins Festzelt zum Boarischen Abend mit dem Lokalmatadoren-Trio "Horrido Express" sowie dem fränkischen Quartett "Baggmers-Buam". Fetzigen Volksmusik sowie Schürzenjägersongs und Klassiker aus den 80ern sowie aktuelle Hits animierten zum Tanzen.

Am späten Sonntagnachmittag wurde dann noch bei Wenz, Geier und Solo Toutes in zwei mal 30 Partien um Punkte und Geld- und Sachpreise gespielt. Am Montag gab es zum Mittagstisch Haxen und Bratwürste mit Kraut, das Kerwa-Eingraben ab 17 Uhr ließ die turbulenten Tage wieder ausklingen.