Die Nachricht, die Frank Butz am Dienstagabend an die Vereine der Eishockey-Bayernliga schickte, war kurz und bündig: "Die Saison 2020/21 wird zu dem bisher angewandten Modus-Modell abgebrochen. Der gewählte Spielmodus sei bei den nicht zu kalkulierenden Einflüssen durch das Pandemiegeschehen und "ohne einer weiteren Verzerrung des Wettbewerbs nicht vernünftig und darstellbar", hieß es in der Mitteilung.
Kein Auf- und Abstieg
Aber: "Wir haben nicht komplett abgebrochen", erklärt der Eishockeyobmann. Sondern: "Wenn wir wieder Eishockey spielen dürfen, wird es einen anderen Modus geben. Wie immer auch der aussehen mag." Details will Butz in Zusammenarbeit mit den Vereinen besprechen. Das Wichtigste vorab: In der Bayernligasaison 2020/21 gibt es weder Auf- noch Absteiger.
"Das macht Sinn", sagt Mustafa Sugle. Der Vorsitzende des ERSC Amberg betont, dass man damit eine "gewisse Planungssicherheit" habe. "Wir würden auf alle Fälle weiterspielen, vorausgesetzt, der Modus ist eine plausible Geschichte. So ein Zirkus-Tingeltangel brauchen wir nicht."
Er will in Sachen Eis im Stadion den kommenden Montag, 16. November, abwarten. An diesem Tag treffen sich die Ministerpräsidenten der Länder mit Bundeskanzlerin Angela Merkel. "Da müssen wir sehen, was dabei herauskommt. Dann werde ich mit der Stadt Amberg nochmals kommunizieren, vorher bringt das ja nichts", so Sugle.
Vor dem besagten Montag werde es ebenfalls keine Entscheidung des Verbandes geben, wie es im bayerischen Eishockey weitergehen soll. "Wenn die Info kommen sollte, dass wir ab dem 1. Dezember wieder in die Hallen zurück dürfen, dann kann ich ab diesem Zeitpunkt planen. Ab dem 11., 12. Dezember könnte es mit den Punktspielen weitergehen, ein paar Tage Training brauchen die Spieler ja", erklärt Butz.
Vernünftiges Modell finden
Wenn kein konkreter Zeitpunkt genannt werde, sei alles offen. Er werde mit den Ligensprechern der Bayernliga aus dem Kreis der 15 Vereine konferieren, mit Alexander Dost vom EC Pfaffenhofen, Florian Warkus vom ESV Buchloe und Stephan Steinert vom ERV Schweinfurt. "Zusammen müssen wir ein vernünftiges Modell finden", sagte Butz.
Düstere Aussichten
Wenn aber - wie es nicht nur beim ERSC Amberg möglich sein könnte - kein Eis mehr zur Verfügung stünde und die Mannschaften daher nicht an einem wie auch immer gearteten Spielbetrieb teilnehmen könnte, dann gilt: "Der ERSC wird ganz sicher in der Saison 2021/22 wieder Bayernliga spielen. Wenn wir einen Schnitt machen, dann darf er sich nicht zum Nachteil der Vereine auswirken. Wir können ja nicht einen Verein bestrafen." Denn einige Clubs der Bayernliga, so Mustafa Sugle, hätten bereits signalisiert, dass es "düster ausschaut", wenn im Dezember der Lockdown weiter gehen sollte. Er könne auch verstehen, wenn womöglich die Stadt Amberg beschließen sollte, das Stadion endgültig für diese Saison dicht zu machen. "Wir hängen ja alle irgendwie in der Luft."
Obmann Frank Butz hofft trotzdem, dass nach dem "Lockdown light" zumindest heuer noch das Training wieder erlaubt wird. Denn es gebe noch ein zweites Kriterium, das sei die Anzahl von Zuschauern, die in die Stadien dürfen. "Einige Vereine brauchen hier eine gewisse Mindestanzahl, um diese Art des Spielbetriebs finanzierbar zu machen", räumt Butz ein.
Bei einem alternativen Modus sei das alles zu berücksichtigen - deswegen gibt es in der Saison 2020/21 in der Bayernliga weder Auf- noch Abstieg.
Noch nichts spruchreif
Wie ein Modus aussehen könnte, dazu wollte sich Butz nicht äußern: "Es kann vieles sein. Wir haben ein paar Gedanken im Kopf, wie es ausschauen könnte. Wir wollen den Vereinen nichts aufzwingen. Aber es ist noch nichts spruchreif. Wichtig ist, dass wir wieder Eishockey spielen können. Wie auch immer das aussehen mag."
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