Es geht nicht um einen Titel - wie beim Supercup im August. Es geht auch nicht um die Vizemeisterschaft - wie im Saison-Endspurt 2024. Und dennoch fiebert der VfB Stuttgart dem Südschlager gegen den FC Bayern München entgegen. Dem kann sich auch Trainer Sebastian Hoeneß vor dem Bundesliga-Hit am Samstag (15.30 Uhr/Sky) nicht entziehen.
„Wir messen uns dort mit den Besten, mit den wirklich Allerbesten Europas, mit den Allerbesten auf der Welt. Und das sind die schönsten Spiele“, sagte Hoeneß. Er präsentierte sich zwei Tage vor dem Heimkracher mit einer Mischung aus Respekt und ausgeprägtem Selbstbewusstsein. „Ich glaube, wir können auch was bieten. Das ist die beste Bühne, das zu zeigen.“
Auch für den Neffen von Bayern-Ehrenpräsident Uli Hoeneß und den früheren Trainer der zweiten Mannschaft der Münchner ist es noch ein besonderes Spiel. „Ich habe es mir jetzt nicht rot angestrichen, weil ich keinen Kalender habe, aber wenn ich einen hätte, dann hätte ich es möglicherweise gemacht“, erklärte er. Der Reiz dieses speziellen Bundesliga-Spiels für den VfB werde auch die Strapazen von vier Auswärtsspielen nacheinander wegwischen.
Bringt der VfB die Bayern als erster Bundesligist ins Straucheln?
Die große Frage in der Fußball-Bundesliga lautet vor dem 13. Spieltag noch immer, wer die Bayern in dieser Saison als Erstes besiegen kann. National ist das Starensemble von Hoeneß' Trainerkollege Vincent Kompany noch ungeschlagen. Die Leichtigkeit vom Saisonbeginn ist dem deutschen Rekordmeister seit einem Monat aber etwas abhandengekommen.
In den vergangenen drei Liga-Spielen tat sich der dominante Tabellenführer schwerer, kassierte mehr Gegentore (5) als an den neun ersten Spieltagen (4). Im DFB-Pokal mühte sich der Top-Favorit mit einem 3:2 bei Union Berlin in die Runde der besten Acht. „Ich sehe keine Schwächephase“, wiegelte Hoeneß ab. Es sei ein „enorm schweres“ Auswärtsspiel gewesen. „Da kann es auch mal sein, dass andere Tugenden gefragt sind. Die haben sie gezeigt.“
Hoeneß begeistert von Bayerns Champions-League-Auftritten
Insbesondere der Bayern-Sieg (2:1) beim Champions-League-Gewinner Paris St. Germain Anfang November hat es Hoeneß angetan. Es sei „eines der besten Spiele“ gewesen, das er je auf dem Level, „mit so einer Dominanz gegen so eine Topmannschaft“ gesehen habe. Auch das Duell mit Arsenal, in dem die Bayern die einzige Pflichtspiel-Niederlage in dieser Saison kassierten (1:3), sei „überragend“ gewesen.
Das Kräftemessen mit dem Bundesliga-Anführer bietet so auch eine Bühne für die zuletzt nicht in die Nationalelf berufenen VfB-Leistungsträger wie Mittelfeldstratege Angelo Stiller, Linksverteidiger Maximilian Mittelstädt und den momentan imposant treffsicheren Torjäger Deniz Undav. Am Samstag können sie dafür werben, dass Bundestrainer Julian Nagelsmann bei der WM im kommenden Sommer - wie erhofft - nicht an ihnen vorbeikommt.
Hoeneß von Chance überzeugt: „Glaube ist sehr ausgeprägt“
Hoeneß stärkte seine Elf für den erhofften Coup. Und hat dazu guten Grund. Zwar leisteten sich die Schwaben zuletzt die Auswärtsniederlage beim Hamburger SV, als Tabellensechster sind sie aber auf Kurs. Ebenso wie in der Europa League und als Viertelfinalist im DFB-Pokal.
Insbesondere im heimischen Stadion spielen die Stuttgarter mit wettbewerbsübergreifend sieben ungeschlagenen Auftritten in Serie ihre Stärke aus. Die bis dato letzte Niederlage vor eigenem Publikum datiert vom 16. August - es war das 1:2 gegen die Bayern im Supercup.
Für das Wiedersehen kündigte Hoeneß einen forschen Auftritt an. „Wir wollen sie richtig unter Druck setzen. Wir wollen richtig mutig spielen. Am Ende geht es darum, dass wir dran glauben. Und der Glaube ist bei mir sehr ausgeprägt“, sagte der 43-Jährige. Anfang Mai 2024 gewann der VfB gegen die Bayern mit 3:1 - und avancierte anschließend zum Vizemeister.
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