Von Thomas Gebele
Eine traurige Nachricht erreichte die Schiedsrichtergruppe Amberg, denn ihr Ehrenobmann Georg Wienzek verstarb in der vergangenen Woche im Alter von 94 Jahren.
Schorsch, wie er liebevoll genannt wurde, war seit seiner Jugend dem Fußballsport mit Leib und Seele verbunden. Aus Oberschlesien kommend schloss er sich 1948 dem TuS Amberg (später 1. FC Amberg) an und wechselte im gleichen Jahr zum SV Freudenberg, dessen Mitglied er seit dieser Zeit war.
1952 absolvierte Wienzek erfolgreich die SR-Prüfung. 1958 stieg er in die Bezirksliga auf, damals die höchste Liga in der Oberpfalz. 1965 wurde Wienzek aufgrund seiner herausragenden Leistungen für die Landesliga qualifiziert und zwei Jahre später feierte Schorsch seinen größten sportlichen Erfolg – er stieg in die Bayernliga auf, in der er bis 1972 pfiff.
Parallel beschritt Wienzek die Funktionärsebene und arbeitete von 1970 bis 1973 ehrenamtlich beim Bezirkssportgericht. 1973 wurde er zum Obmann der Gruppe Amberg gewählt, der er bis 1984 vorstand. In dieser Dekade fielen viele wegweisende Entscheidungen. Aufgrund seiner Verdienste um die Amberger-Gruppe wurde Wienzek 1986 zum Ehrenobmann ernannt.
Von 1976 bis 1990 war er auch im Bezirksschiedsrichterausschuss tätig. Ebenso war er viele Jahre als Beobachter zu den Glanzzeiten des 1. FC Amberg in der Bayernliga aktiv, auch in der damaligen Bezirksober- und Bezirksliga sowie A-Klasse (heute Kreisliga). Auch bei vielen geselligen Veranstaltungen war Georg Wienzek dabei und dirigierte den stimmgewaltigen Schiedsrichter-Chor. An den Wochenenden betreute er „seine“ Schiris, fehlte bei keinem Pflichtlehrabend und keinem SR-Training. Für seine Verdienste um den Fußballsport und das Schiedsrichterwesen wurde er mehrfach ausgezeichnet. 2022 wurde er für seine 70-jährige SR-Zugehörigkeit durch den BFV geehrt. Beim Besuch des BFV-Präsidenten Christoph Kern im März 2024 bei der SR-Gruppe Amberg erhielt er ein DFB-Trikot.
Sicherlich werden ihm langjährige Weggefährten am Donnerstag, 10. Oktober, ab 14.30 Uhr (Bruder-Konrad-Kirche in Ebermannsdorf) das letzte Geleit geben.
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