„Für mich geht ein Traum in Erfüllung“, sagt Chiara Schultes. Die 16-jährige Fuchsmühlerin steht im Kader der deutschen U18-Nationalmannschaft der Frauen, die vom 6. bis 13. Juni bei der Weltmeisterschaft in Wisconsin/USA die deutschen Farben vertritt. Die Torhüterin, die aktuell beim EHC Straubing spielt, wurde von Bundestrainerin Franziska Busch nominiert. Am Dienstag, 7. Juni, um 3 Uhr (MESZ) bestreitet die deutsche Mannschaft ihr erstes Gruppenspiel gegen die Schweiz.
Die 16-jährige Chiara Schultes begann bereits 2010 mit dem Eishockeyspielen. Zunächst beim EHC Stiftland, später beim 1. EV Weiden, wo ihr Talent schnell erkannt wurde. Seit 2012 hütet sie das Tor, was längst zu ihrer Leidenschaft geworden ist. „Eishockey fand ich schon immer interessant“, sagt Chiara. Auf die Spur gebracht hat sie Bruder Luca, der beim 1. EV Weiden aktiv ist. „Alles, was mein Bruder gemacht hat, wollte ich auch machen.“
Aktuell spielt sie beim EHC Straubing in U17 Division 1 Süd. Seit drei Jahren ist Chiara auch international in den Nachwuchsmannschaften des Deutschen Eishockey-Bundes (DEB) im Einsatz. Begonnen hatte sie in der U16, jetzt spielt sie in der U18 und kam auch schon zu einigen Länderspielen. Mit dabei war sie bei der jüngsten WM-Vorbereitung vom 24. bis 28. April im Bundesleistungszentrum Füssen. „Ich bin selbstbewusst genug, meinen Platz im Nationalkader zu sehen“, sagte sie im Gespräch mit Oberpfalz-Medien. Unter Torwarttrainerin Viona Harrer hat sie viel gelernt, so dass es letztlich keine Überraschung mehr war, dass sie mit zum WM-Kader für die USA zählt. Der Großteil der U18-Nationalspielerinnen kommt aus Nordrhein-Westfalen, sie ist die einzige Nordoberpfälzerin.
Die Teilnahme an der Weltmeisterschaft in den USA ist der bisherige Höhepunkt ihrer jungen Karriere. Ihr Vorbild ist übrigens der schwedische Goalie Henrik Lundquist, der in der NHL bei den New York Rangers spielt. In Straubing trainiert Chiara Schultes vier Mal in der Woche, daneben besucht sie dort die FOS. "Training und Schule lassen sich gut vereinbaren." Oft kommt die 16-Jährige nach Hause nach Fuchsmühl, zu ihren Eltern Josefine und Carsten sowie zu Oma und Opa. Von Straubing aus fährt sie stets mit dem Zug nach Hause. Daheim genießt sie das Zusammensein mit ihren Lieben, viele Kartenspiele mit Oma Merizi und Opa Georg, aber auch die Ausfahrten mit ihrem Motorrad Aprilia. Pflicht sind für sie die Besuche in den Fitnessstudios der Region. Dazu muss man wissen, dass Chiara täglich, auch in trainingsfreien Zeiten, bis zu vier Stunden trainiert. Und natürlich genießt sie im heimischen Fuchsmühl die Zeit mit dem Golden Retriever „Naima“, wenn sie mit ihm im Garten herumtollt.
In der kommenden Saison bleibt sie dem EHC Straubing treu, "was danach kommt, weiß niemand". Am meisten freut sie sich, wenn sie mit den DEL-Cracks der Straubing Tigers trainieren darf. Auf die Frage, ob sie einen Freund hat, sagt Chiara: „Dafür habe ich jetzt keine Zeit, jetzt gilt erst mal die Weltmeisterschaft.“ Bei der WM sind die Schweiz, dann Tschechien und zum Abschluss die Slowakei die Gegner. Dass es für den deutschen Eishockeynachwuchs schwer werden wird, ist klar. „Aber jedes Spiel beginnt bei 0:0“, sagt sie selbstbewusst. Klare Vorstellungen hat Chiara auch, was ihre schulische Zukunft anbelangt. „Ich will jetzt das allgemeine Abitur machen und dann studieren, am besten bei der Bundeswehr.“
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