DJK Gebenbach: "Wahnsinn, wie alle marschiert sind"

Mentalitätsmonster – so könnte man den Auftritt der DJK Gebenbach gegen den ASV Neumarkt am Freitagabend an sich gut umschreiben. „Das war Wahnsinn, wie die heute alle marschiert sind, jeder ist für den anderen gelaufen und den letzten Meter gegangen“, so DJK-Trainer Kai Hempel nach dem 2:1-Sieg (1:1) gegen die Neumarkter.

Beide Teams begannen mit dem Fuß am Gas, auch die DJK, die ja erst 48 Stunden zuvor das Derby gegen Ammerthal erfolgreich bestritt. Und die Gastgeber hatten mit Michael Jonczy auch die erste große Chance, die aber knapp vorbeiging (6.). Neumarkt war eigentlich nur bei Standards zu sehen, das aber durchaus gefährlich. Und genau aus einem solchen ruhenden Ball entstand dann auch das 0:1 in der 20. Minute: Henrik Brüggen stand nach einer Ecke im Fünf-Meter-Raum völlig frei und konnte gar nicht mehr anders als den Ball einzuschieben. Die DJK versuchte in der Folge dagegenzuhalten, tat sich aber schwer, weil der letzte Tick immer irgendwie fehlte. Bis zur 44. Minute, als Dominik Haller Johannes Böhm bediente, der dann zum Halbzeitstand von 1:1 traf.

Die DJK belohnte sich für den Willen und den Einsatz, sich wieder unbedingt in dieses Spiel reinbeißen zu wollen – und das tat man absolut sehenswert. Auch wenn nicht alles klappte, konnte man nur den Hut ziehen vor der Leidenschaft, die die DJK-Akteure zeigten.

Drei Platzverweise

Nicht leichter machte es – das gilt allerdings auch für den ASV Neumarkt – die Tatsache, dass Schiedsrichter Markus Hertlein ab der 60. Minute den ohnehin nur lose vorhandenen Faden völlig verloren hatte: Mehr als zehn gelbe Karten und drei Platzverweise – später mehr – sprechen eine recht eindeutige Sprache. Spielerisch gab es in der zweiten Halbzeit nicht so viele gefährliche Situationen, Gebenbach drückte allerdings richtig aufs Tempo und belohnte sich dann in der 81. Minute. Der eingewechselte Salah El Berd setzte sich da stark gegen mehrere ASV-Defensivkräfte durch, brachte den Ball scharf in die Mitte und Nutznießer zum 2:1 war Nico Becker, der schon während der Woche drei Mal getroffen hatte (81.). Die DJK pushte sich gegenseitig hoch, feierte sich für jede Grätsche und jeden wichtigen gewonnen Zweikampf – und brachte auch deshalb den Sieg zwar knapp, aber auch hochverdient über die Zeit – inklusive Acht-Minuten-Nachspielzeit. Die war unter anderem deshalb so lang, weil es eine Rangelei gab, an deren Ende Henrik Brüggen (ASV) und Michael Jonczy (DJK) mit Gelb-Rot vom Platz mussten – so wie übrigens auch Kai Hempel, der vorher bereits Gelb gesehen hatte. Sein Versuch, an der Eckfahne zu schlichten, wurde dann als Verlassen der Coaching-Zone mit Gelb-Rot geahndet.

Platzverweise, die am Ende nur noch relevant für die Statistik sind, denn es wird dieser unbedingte Willen sein, an den auch Kai Hempel sein Team in den nächsten Wochen immer wieder erinnern wird.

DJK Gebenbach - ASV Neumarkt 2:1 (1:1)

DJK Gebenbach: Lindner – Böhm (46. Graml), Fischer, Ceesay, Gorgiev – Becker (89. Amaizo), Lindner, Biermeier (68. El Berd), Kohler – Haller, Jonczy

ASV Neumarkt: Wutz – Majewski, Schneider, Brüggen, Meyer (86. Sylejmani) – Mjaki (74. Hampl), Schön, Braun (33. Winter), Marx (79. Roth) – Bulinger (68. Nutz), Haubner

Tore: 0:1 (20.) Henrik Brüggen, 1:1 (44.) Johannes Böhm, 2:1 (81.) Nico Becker – Gelb-Rot: (90.+5) Michael Jonczy (DJK), (90.+5) Henrik Brüggen (ASV), (90.+5) Kai Hempel (DJK) – SR: Markus Hertlein – Zuschauer: 250