München
19.06.2019 - 20:41 Uhr

Einen Hummels verkauft man nicht!

Mats Hummels kehrt nach Dortmund zurück. Die Bayern freuen sich über einen Batzen Geld. Zu früh gefreut, meint unser Sportredakteur Josef Maier.

Kommentar von Josef Maier
Mats Hummels trägt künftig wieder Schwarz-gelb. Bild: Federico Gambarini/dpa
Mats Hummels trägt künftig wieder Schwarz-gelb.

Das muss man ganz vorsichtig formulieren: Also, Mats Hummels ist sicherlich nicht der Schnellste. Aber eines kann man trotz der Geschwindigkeitsdefizite klar sagen: Mats Hummels ist immer noch der beste deutsche Innenverteidiger. Das hat nicht erst jüngst das Fachmagazin "Kicker" in seiner Halbjahresanalyse bestätigt. Dass die Bayern den 30-Jährigen jetzt - für zugegebenermaßen wahnsinnig viel Geld - nach Dortmund zurückschicken, ist deswegen kaum zu begreifen.

Stellungsspiel, Spieleröffnung, Kopfballstärke - da machen Hummels die Jungen wie Jonathan Tah oder Matthias Ginter in Deutschland kaum etwas vor. Das wird auch noch Bundestrainer Jogi Löw spüren. Nach der Ausbootung durch den DFB hat sich Hummels aber nie hängen lassen. Freilich ist er nur absolut stark, wenn er einen pfeilschnellen Verteidigerkollegen, der gegnerische Stürmer abläuft, neben sich hat. Dann kann Hummels seine Stärken ausspielen. So ein Mitspieler war früher Jérôme Boateng, bevor der meinte, dass vieles wichtiger als Fußball sei. So einer war zuletzt Niklas Süle. Im Gegenzug für dessen Schnelligkeit gab Hummels seinem Kollegen Sicherheit in der Abwehrarbeit. Auch das Zusammenspiel mit Neuzugang Lucas Hernández hätte hervorragend funktionieren können.

Früher schwächten die Bayern die Konkurrenz durch gezielte Einkäufe, jetzt stärken sie sie. Und so heißt es, ganz vorsichtig formuliert: Den Verkauf von Mats Hummels mag verstehen, wer will.

 
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