Am Montag noch im Nationaltrikot, am Dienstag dann wieder im lässigen Schul-Outfit. Jugendnationalspieler sind noch keine Stars, haben keine Sonderrolle, sondern müssen ganz normal die Schulbank drücken.
Künftig heißt es auch für Noah Keller wieder, neben Ballstaffetten und Torschüssen auch Matheformeln und Englisch-Vokabeln zu üben. Der 15-Jährige aus Hermannsberg bei Illschwang (Landkreis Amberg-Sulzbach) besucht nun die zehnte Klasse des Gymnasiums in Sulzbach-Rosenberg.
Dort konnte er seinen Kumpels am Dienstag auch von einem letzten phantastischen Ferienwochenende berichten. Es war auch richtig schweißtreibend, aber nicht im Freibad oder beim Grillen. Noah Keller absolvierte seine Länderspiele drei und vier für Deutschland. Bereits zwei Mal hatte er in der U15 gespielt. Erst Tage vorher war er vom DFB nachnominiert worden.
„Fast 2000 Zuschauer“
Bei den Spielen gegen Österreich in Landshut wurde der Oberpfälzer, der in der U17 des 1. FC Nürnberg spielt, zwei Mal eingewechselt. „Vor allem am Freitag war es ein wunderschönes Ambiente“, schwärmte Vater Stephan Keller. „Flutlicht, fast 2000 Zuschauer, das war einfach ein cooler Rahmen.“ Fast die ganze Keller-Family war in Niederbayern dabei, auch der Opa. Das Spiel am Freitag gewannen die Deutschen mit 5:0. Noah Keller stand in den letzten 20 Minuten auf dem Platz. „Er hat den Eckball getreten, der zum 5:0 führte, und war auch beim 4:0 beteiligt“, freute sich Stephan Keller über den Auftritt seines Großen. Das sei eine Stärke des jungen Mittelfeldspielers, meint der Papa: „Wenn er eingewechselt wird, kann er immer etwas bewegen.“ Noah habe dann immer seine Aktionen, was ja für einen Einwechselspieler, der neuen Schwung bringen soll, wichtig sei.
Der Papa, der selbst Bayernliga in Amberg und Weiden spielte, weiß aber auch, dass sein Sohn in der Defensivarbeit, „im Spiel gegen den Ball“, noch zulegen muss. Überhaupt sei das Spiel in der Altersklasse U16 mittlerweile sehr physisch und robust, hat er beobachtet: „Da geht’s schon zur Sache.“
Weiter im Blick des DFB
Am Montagmittag verlor die DFB-Elf das zweite Länderspiel gegen Österreich in letzter Minute überraschend mit 1:2, obwohl die Elf von Nachwuchs-Bundestrainer Marc-Patrick Meister gute Chancen hatte. Noah Keller stand knapp eine halbe Stunde auf dem Platz. Nach dem Spiel konnten die Kellers ihren Sohnemann bald sprechen. Meister schickt seine Jungs nach Abpfiff immer gleich zu den Eltern.
Stephan Keller freut sich mit seinem Sohn über die Einsatzzeiten und dessen Leistung. „Ich glaube, sie haben ihn beim DFB weiter auf dem Schirm.“ Im Oktober stehen in Breslau gegen die Polen zwei weitere U16-Länderspiele an. Eine Nominierung Kellers ist noch nicht sicher. Ein weiteres cooles Wochenende dürfte aber ziemlich wahrscheinlich sein.
Noah Keller
- Mit Fußball im Alter von sechs Jahren in der E-Jugend beim SV Illschwang begonnen.
- Vater Stephan Keller war unter anderem Bayernligaspieler des 1. FC Amberg, der SpVgg Weiden und des ASV Neumarkt.
- Noah wechselt nach drei Jahren zum SV Raigering.
- Knapp drei weitere Jahre später wird bei einem Turnier ein Scout des 1. FC Nürnberg auf ihn aufmerksam.
- Wechsel in der U12 zum 1. FC Nürnberg, Wechsel von Kleinfeld auf Großfeld. Berufung in die Bayernauswahl.
- Zunächst U15-Nationalspieler, zwei Länderspiele gegen die Niederlande.
- September 2023 erste zwei U16-Länderspiele gegen Österreich in Landshut.
- Seit August 2023 in der U17-Bundesliga-Mannschaft des 1. FC Nürnberg.
- Besucht die 10. Klasse im HCA-Gymnasium in Sulzbach-Rosenberg.
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