Auf derartige "Liebesdienste" kann der Sport (Profis wie Amateure) geflissentlich verzichten. Wer à la Mark S. betrügt und dabei die Gesundheit, ja mitunter gar das Leben, von leichtgläubigen, erfolgssüchtigen Athleten aufs Spiel setzt, begeht schlichtweg eine Straftat und handelt nicht im Sinne des sportlichen Geists. Vielmehr fungieren hier Hab- und Geldgier sowie überbordende Geltungssucht als Triebfedern. Durch die Haftstrafe im Zuge der "Operation Aderlass" hat das neue Anti-Doping-Gesetz - wenn man so will - seine Feuertaufe bestanden.
Die Hoffnung, dass die nun vielzitierte Abschreckung auch weitere Dopingsünder in der großen, weiten Welt des Sports zum Umdenken zwingt, umwehen starke Zweifel. Zu groß ist das öffentliche Verlangen nach immer schnelleren Zeiten, höheren Sprüngen und weiteren Würfen. Persönliche und nicht nur sportliche Strafen sind daher die einzige Option, die Endlichkeit natürlicher, menschlicher Leistungsgrenzen wieder ins Bewusstsein zu rücken. In diesem Sinne hat der Erfurter Doping-Arzt Mark S. dem Sport letztendlich vielleicht doch einen großen Dienst erwiesen - wenn auch nicht aus Liebe.