Weiden in der Oberpfalz
08.05.2022 - 21:34 Uhr

Bezirksliga Nord: Grafenwöhr patzt, Pfreimd jubelt und Schlicht und Schirmitz ändern noch einmal

Die SpVgg Pfreimd kann den Sekt kaltstellen. Ein Sieg gegen Etzenricht und ein Patzer der SV Grafenwöhr – alles deutet auf Meisterschaft in der Bezirksliga Nord aussehen. Kulmain ist dritter Absteiger. Schlicht und Schirmitz spielten auch.

Detag-Akteur Simon Polster (Mitte) wird von den FC-Spielern Matthias Schreyer (links) und Andreas Lang bedrängt. Bild: ham
Detag-Akteur Simon Polster (Mitte) wird von den FC-Spielern Matthias Schreyer (links) und Andreas Lang bedrängt.

Am Freitag hatte es eine Posse um das Bezirksligaspiel zwischen dem 1. FC Schlicht und der SpVgg Schirmitz gegeben. Nach einigem Hin und Her stand am Freitagabend fest, dass die Partie wegen Feierlichkeiten in Schlicht am Sonntag um 18.30 Uhr in Sorghof ausgetragen wird. Da legte Schirmitz nochmals ein veto ein, so dass das Heimrecht erneut getauscht wurde. Am Samstagnachmittag einigten sich beide Klubs dann, am Sonntag um 15.30 in Sorghof zu spielen. Nach all dem Hickhack ist das Ergebnis fast zweitrangig: Schlicht siegte 2:1, Schirmitz droht weiter der Relegationsplatz.

FC Wernberg - TSV Detag Wernberg 4:3 (1:2)

Ein Lokalderby ganz nach dem Geschmack der Zuschauer boten der heimische FC und der TSV Detag Wernberg. Zusätzlich stimmte das Wetter und eine Kulisse von 600 Zuschauer garantierten einen tollen Fußballsamstag. Der FC startete wie die Feuerwehr und bereits nach nicht einmal 60 Sekunden sorgte Christoph Lindner für den ersten Treffer des Tages. Das Mittelfeldduell der Bezirksliga Nord entwickelte sich zu einem offenen Schlagabtausch mit vielen Chancen auf beiden Seiten. Die Gäste vom TSV Detag zeigten sich dabei im ersten Durchgang als das bessere Team und drehten die Partie bis zur Pause - 1:2. Chancen für ein mögliches 3:1 gab es genug. Es gehörte aber zu diesem Derby, dass die Führung ständig wechseln sollte. Johannes Schwirtlich (49.) und Christoph Lindner (78.) münzten die nun erkennbare Überlegenheit der Heimelf dann auch in Tore um. Aufgeben war an diesem Samstagabend aber für keines der Wernberger Teams eine Option. Simon Polster reagierte am schnellsten und brachte seine Farben spät zum Jubeln und schien den Lila-Weißen einen Punkt zu sichern. Die Geschichte des Spieles war aber noch nicht zu Ende erzählt. Jonathan Schatz hatte das letzte Arguement in einem rassigen Derby, als er zum vielumjubelten 4:3 - Siegtreffer einnickte.

Tore: 1:0 (1.) Christoph Lindner, 1:1 (27.) Dominik Häffner, 1:2 (38.) Simon Polster, 2:2 (49.) Johannes Schwirtlich, 3:2 (78.) Christoph Lindner, 3:3 (88.) Simon Polster, 4:3 (90.) Jonathan Schatz – SR: Tim Schuller (Freudenberg) – Zuschauer: 600

SpVgg Vohenstrauß - DJK Ensdorf 1:0 (0:0)

Einen knappen 1:0 - Pflichtsieg errang die SpVgg Vohenstrauß gegen das Schlusslicht aus Ensdorf und kann den Klassenerhalt damit weiterhin aus eigener Kraft erreichen. Vohenstrauß war gegen tief stehende Gäste von Beginn an spielbestimmend, tat sich in der ersten halben Stunde jedoch schwer dabei, sich klare Torchancen zu erspielen. In der Folgezeit agierte die Schuster-Elf zielstrebiger, drei gute Einschussmöglichkeiten bleiben aber ungenutzt. Gleich nach dem Wechsel gelang der Heimelf der umjubelte Führungstreffer. Dobmayer leitete den Angriff selbst ein und vollendete eine gut getretene Rewitzer-Flanke per Kopf. In der Folgezeit verpasste es die SpVgg nachzulegen und ließ die Gäste besser ins Spiel kommen. Ensdorf kam zu Chancen, Minich konnte sich dabei auszeichnen. Gegen aufgerückte Gäste ergaben sich in der Schlussphase Räume, ein weiteres Tor wollte aber nicht gelingen.

Tore: 1:0 (48.) Sebastian Dobmayer – SR: Rony Berger (Altendorf) – Zuschauer:100

SpVgg SV Weiden II - SV Hahnbach 4:3 (2:1)

Spannend, fair, torreich und auf ansehnlichem Bezirksliganiveau, so lässt sich das Aufeinandertreffen zwischen der SpVgg SV Weiden II und dem SV Hahnbach beschreiben. Weiden startete gut und ging, nachdem man zuvor schon die Querlatte des Gästetores anvisiert hatte, bereits nach fünf Minuten durch Johannes Rodler in Führung. Hahnbach steckte den Treffer weg und erspielte sich leichte Feldvorteile. Der 1:1-Ausgleich durch Simon Ströhl (37.) lag nach mehreren vergebenen klaren Chancen förmlich in der Luft. Aber noch vor der Pause stellte Weiden durch Johannes Rodler (40.) die alte Führung wieder her. Der 2:2-Ausgleich in der 58. Minute geht auf das Konto des Weidener Schlussmannes Marko Smodlaka, der eine Rückgabe lässig über Simon Ströhl lupfen wollte und dabei Michael Riester in Bedrängnis brachte. Gelb für Riester und Elfmeter waren die Folge. Als dann Christoph Dietrich in der 70. Minute gar die Führung für Hahnbach erzielte, schienen den Hausherren die Felle davonzuschwimmen. Weiden II zeigte aber Moral und glich nicht nur durch den eingewechselten Yannik Friedl in der 73. Minute schon wieder aus. Tobias Bernkopf verwerte in der 75. Minute einen Eckstoß per Kopfball zum 4:3-Siegtreffer. Hahnbach warf alles nach vorne, Weiden ging weiterhin volles Risiko, so dass die Zuschauer bis zum Schlusspfiff voll auf ihre Kosten kamen.

Tore: 1:0 (5.) Johannes Rodler, 1:1 (37.) Simon Stroehl, 2:1 (40.) Johannes Rodler, 2:2 (58.) Christoph Dietrich, 2:3 (70.) Christoph Dietrich, 3:3 (73.) Yannik Friedl, 4:3 (75.) Tobias Bernkopf – SR: Habib Fekih (Oberndorf) – Zuschauer:120

SpVgg Pfreimd - SV Etzenricht 1:0 (0:0)

Ein hartes Stück Arbeit, aber auch einen wichtigen Schritt Richtung Meisterschaft hatte die SpVgg Pfreimd am Sonntag zu absolvieren. Der SV Etzenricht präsentierte sich als ein kampf- und spielstarker Gegner, der der heimischen SpVgg alles abverlangte. Mit diesem Heimsieg bietet sich Pfreimd am kommenden Samstag beim TSV Detag Wernberg die Möglichkeit zur Meisterschaft. Davor standen aber 90 intensive Minuten in denen Etzenricht bis zur letzten Aktion ebenbürtig war. Pfreimd kam in der ersten Hälfte durch eine gute Einzelleistung von Bastian Lobinger zum einzigen Treffer des Tages. Ansonsten waren vor allem zwischen den Strafräumen die meisten engen Situationen. Dennoch hatten beiden Teams vor allem nach Standards Gelegenheiten zu Toren. In der Summe ein schmeichelhafter Heimsieg, den Pfreimd aber, gerade nach dem Grafenwöhrer Patzer, gerne mitnimmt.

Tore: 1:0 (32.) Bastian Lobinger – SR: Joscha Hermann – Zuschauer:180

SV Kulmain - SV Raigering 0:1 (0:0)

Nach der der 0:1 - Heimniederlage gegen den SV Raigering hat es auch den SV Kulmain erwischt. Als Tabellenvierzehnter muss der Sportverein den bitteren Weg zurück in die Kreisliga antreten. Dabei investierte der heimische SV nocheinmal alles im Abstiegsendspiel gegen den SV Raigering. Gerade in der ersten Hälfte fehlte in einigen Aktionen auch das nötige Glück. Nach dem Seitenwechsel hatte die Begegnung weiter sehr viele Komponenten eines echten Abstiegsduelles. Den Unterschied machte dann der Torriecher von Alexander Egerer aus, der in der 61. Minute goldrichtig stand und mit seinem 16. Saisontor eminent wichtige Punkte für den SV Raigering sichern konnte. Kulmain warf in der Endphase alles nach vorne, war aber gerade vor dem Tor zu harmlos.

Tore: 0:1 (61.) Alexander Egerer – SR: Dominik Götz (Stulln) – Zuschauer:100

SV Schwarzhofen - SV TuS/DJK Grafenwöhr 2:0 (0:0)

Im unwahrscheinlich engen Abstiegskampf der Bezirksliga Nord sammelte der SV Schwarzhofen nicht unbedingt einkalkulierte Punkte gegen den Meisterkandidaten SV Grafenwöhr ein. Der Sportverein wahrte damit seine eigenen Chancen auf den Ligaerhalt und fügte den Gästen eine bittere Niederlage im Meisterrennen zu. Dabei war Grafenwöhr von der Spielanlage natürlich die bessere Mannschaft, aber die Heimelf rannte und kämpfte um jeden Meter. Aus einer hervorragenden Defensive schaltete Schwarzhofen immer wieder mutig nach vorne um und wurde in der Endphase sogar noch mit drei Punkten belohnt. Grafenwöhr ließ gerade kurz nach dem Seitenwechsel gute Chancen liegen und musste dann die Effizienz eines Christoph Gietl anerkennen. Gietl stellte in der Endphase mit zwei blitzsauberen Toren den Heimsieg sicher.

Tore: 1:0 (77.) Christoph Gietl, 2:0 (82.) Christoph Gietl – SR: Maximilian Großmann (Weigendorf) – Zuschauer:100

FC OVI-Teunz - SC Luhe Wildenau 0:4 (0:1)

Die nächste Heimniederlage gab es für den FC OVI-Teun gegen den SC Luhe-Wildenau. Mit 4:0 setzten sich die Gäste klar durch, wobei sie vor allem in der zweiten Halbzeit ihre Chancen nutzten. Anfangs war es eine ausgeglichene Partie, in der die Gastgeber versuchten, aus einer sicheren Defensive heraus Konter zu setzen und so den Gast zu überraschen. Das gelang aber nicht. Vielmehr ging der SC Luhe-Wildenau nach 19 Minuten durch Benedikt Meckl in Führung. Bis zur Pause blieben weitere Höhpunkte aus. Die zweite Halbzeit begann aus der Sicht der Gastgeber schlecht, denn bereits in der 49. Minute erhöhte Ludwig Tannhäuser auf 2:0. Während die Gäste immer sicherer wurden, gelang der Heimelf nicht mehr viel. Es blieb bei einigen Angriffsversuchen. Valmir Shabani in der 63. Minute und Tobias Gruber in der 71. Minute sorgten für den insgesamt nicht unverdienten Auswärtserfolg des SC Luhe-Wildenau, der sich konzentrierter und entschlossener zeigte als im Hinspiel.

Tore: 0:1 (19.) Benedikt Meckl, 0:2 (49.) Ludwig Tannhäuser, 0:3 (63.) Valmir Shabani, 0:4 (71.) Tobias Guber – SR: Thomas Federhofer (Willenhofen) – Zuschauer:77

1.FC Schlicht - SpVgg Schirmitz 2:1 (1:1)

Freude über drei Punkte und schon auch etwas Genugtuung, dass Schirmitz mit seiner unflexiblen Haltung dem FCS das Dorffest zum 50jährigen Bestehen nicht verderben konnte, machte die Feierstimmung perfekt. Die Elf von Trainer Hegenbart ging vom Festzug durch Schlicht direkt in die Begegnung in Sorghof, wo das Spiel durch das großzügige Entgegenkommen des SVS ausgetragen wurde, und wirkte von Anfang an sehr konzentriert. In der 15. Minute schickte Tobias Fink mit einem tollen Pass Tobias Stubenvoll und dessen präzise Hereingabe verwertete Stefan Meisel perfekt. Herrliche Schüsse von Michael Weiß und Fabian Vater konnte der Gästetorhüter gerade noch entschärfen. Kurz vor der Pause musste der FCS den Ausgleich hinnehmen, kam aber noch entschlossener aus der Kabine, erspielte auch Chancen, nutzte sie aber zunächst nicht. Pech hatte Tobias Fink, als sein listiger Schuss aus 50 Metern nur die Latte traf. In der 75. Minute aber setzte Christoph Hermann nach einer von Michael Weiß und Michael Muck kurz ausgeführten Ecke, die Flanke von Weiß mit einem herrlichen Kopfball zum Siegtreffer ins Netz. Die Gäste tauchten nur selten, aber durchaus gefährlich vor dem Tor des sicheren FC-Keeper Andreas Appel auf, aber aufgrund der Feldüberlegenheit und der größeren Anzahl von Chancen gewann Schlicht das Spiel verdient.

Tore: 1:0 (16.) Stefan Meisel, 1:1 (40.) Philipp Horn, 2:1 (79.) Christoph Hermann – SR: Sebastian Beer (Beratzhausen) – Zuschauer:75

 
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