(gb) Noch Minuten nach dem Match feierten die begeisterten Weidener Fans den 2:1 (2:0, 0:1, 0:0)-Derbysieg der Blue Devils gegen die Selber Wölfe. Wie schon fünf Tage zuvor beim 2:1 nach Penaltyschießen gegen den SC Riessersee überzeugte die Truppe von Trainer Ken Latta mit einer grandiosen kämpferischen Leistung. Alle Akteure fuhren die Checks zu Ende und warfen sich in die Schüsse der Oberfranken. Was dennoch durchkam, entschärfte mit einer Ausnahme der erneut überragende Goalie Daniel Filimonow.
"Selb hat enorm Druck gemacht, doch unser Torwart war immer da. Wir haben eine top Defensivarbeit geleistet. Wenn's so weiter geht, bin ich zufrieden. So lange wir gewinnen", erklärte Ken Latta. Sein Kollege Henry Thom haderte mit der Chancenverwertung seiner Mannschaft, die von den letzten sieben Spielen nur eines gewonnen hat. "Ich frage mich immer noch, wie wir mit 0:2 aus dem ersten Drittel gekommen sind. Weiden hatte zwei Chancen, wir vergeben eine Vielzahl an Brettern. Weiden hat leidenschaftlich gekämpft", gab es Lob von Thom, für den bei seinem Team momentan alles Kopfsache ist: "Derzeit könnte eine Mannschaft aus der Landesliga kommen und wir hätten Probleme."
Bei den Blue Devils standen am Freitagabend zwei Spieler besonders im Blickpunkt: Neuzugang Herbert Geisberger, sieben Jahre in Diensten der Selber Wölfe, gab sein Debüt und Marcel Waldowsky feierte nach langer Verletzungspause sein Comeback. "Für Geisberger war es schwierig, wie es immer schwierig ist, gegen seine alte Mannschaft zu spielen. Doch nach nur einer Trainingseinheit war es eine gute Leistung", freute sich Latta über den Einstand des Stürmers. Bei "Waldi" sei es die ganze Woche eine Hängepartie gewesen. "Er wollte unbedingt gegen Selb spielen, ist aber noch lange nicht bei 100 Prozent", sagte der Devils-Coach.
Von Beginn an lieferten sich beide Teams einen erbitterten Kampf um jeden Zentimeter Eisfläche. Selb gab mächtig Gas, die Blue Devils standen defensiv gut und lauerten auf Konter. Zwischen den Pfosten war Daniel Filimonow von Anfang an ein sicherer Rückhalt. "Filimonow macht das richtig stark derzeit", lobte Latta seinen Goalie. Vorsitzender Thomas Siller wollte aber nicht alles am Keeper festmachen: "Seit vier Spielen hat man den Eindruck, dass da eine Mannschaft auf dem Eis steht. Mit einem starken Torwart Filimonow, den man sicher herausheben muss."
Nach zwei vergebenen Powerplay-Chancen, wobei das starke Selber Unterzahlspiel nicht unerwähnt bleiben darf, gingen die Blue Devils durch Martin Heinisch (13.) in Führung, als die Gäste nach der zweiten Strafzeit gerade wieder komplett waren. Drei Minuten später bereitete Christian Ouellet das 2:0 mustergültig vor. Der Kanadier lief auf der rechten Seite ins Selber Abwehrdrittel, passte quer auf Ralf Herbst und der Kapitän zog direkt ab.
Zu Beginn den zweiten Abschnitts konnten die Blue Devils zwei Minuten lang eine doppelte Überzahl nicht nutzen. Danach wurde Selb immer druckvoller, doch Filimonow hielt seinen Kasten bis zur 39. Minuten sauber. Dann erzielte Ryan McDonough den Anschlusstreffer. In den letzten 20 Minuten lieferten sich beide Teams einen offenen Schlagabtausch, auf beiden Seiten wechselten sich Torszenen innerhalb weniger Sekunden ab. Mit aufopferungsvollem Kampf brachten die Devils den knappen Vorsprung über die Zeit.
Sonntag in Rosenheim
Durch den Derbysieg haben die Blue Devils (13 Punkte) den Lokalrivalen in der Tabelle überholt und liegen jetzt vor Selb (12) auf Rang sieben. Am Sonntag stehen die Weidener vor einer hohen Hürde. Um 17 Uhr treten sie beim Tabellendritten Starbulls Rosenheim (23) an, der am Freitag beim EV Landshut mit 7:4 gewann.
Blue Devils Weiden - Selber Wölfe 2:1 (2:0, 0:1, 0:0)
Blue Devils Weiden: Filimonow – Herbst, Bäumler, Noe, Deichstetter, Schusser, Willaschek, Voigt – Ouellet, Abercrombie, Heinisch, Geisberger, Pronath, Habermann, Kroschinski, Kirchberger, Siller, Waldowsky, Wolf
Selber Wölfe: Deske – Silbermann, Böhringer, Kolb, Ondruschka, Müller, Kremer – Hördler, Schiener, Geigenmüller, Gollenbeck, McDonald, Gare, Klughardt, McDonough, Moosberger, Lüsch
Tore: 1:0 (13.) Heinisch (Ouellet, Abercrombie), 2:0 (16.) Herbst (Ouellet, Heinisch), 2:1 (39.) McDonough (Gollenbeck, Müller – Schiedsrichter: Altmann – Zuschauer: 2382 – Strafminuten: Weiden 4, Selb 12













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