Weiden in der Oberpfalz
20.12.2019 - 23:56 Uhr

Blue Devils kämpfen Wölfe nieder

Im Derby gegen Selb liegen die Weidener vier Mal hinten, doch am Ende können sie drei wichtige Punkte bejubeln. Martin Heinisch avanciert 47 Sekunden vor Schluss zum Matchwinner. Neuzugang Jakub Bitomsky muss noch auf sein Debüt warten.

Die Entscheidung im Derby zwischen den Blue Devils Weiden und den Selber Wölfen: 47 Sekunden vor Schluss bejubeln Tomas Rubes (links) und Torschütze Martin Heinisch den Treffer zum 5:4. Bild: gb
Die Entscheidung im Derby zwischen den Blue Devils Weiden und den Selber Wölfen: 47 Sekunden vor Schluss bejubeln Tomas Rubes (links) und Torschütze Martin Heinisch den Treffer zum 5:4.

Über 2000 Zuschauer sorgten am Freitagabend für eine prächtige Derbystimmung in der Hans-Schröpf-Arena. Spielerisch blieben zwar beiderseits Wünsche offen, doch in kämpferischer Hinsicht lieferten sich die Lokalrivalen Weiden und Selb ein Match auf hohem Niveau. Die Blue Devils überzeugten diesmal mit einer geschlossenen Mannschaftsleistung und feierten im Kampf um Platz zehn einen wichtigen 5:4 (2:2, 1:1, 2:1)-Erfolg.

Latta: "Top-Oberliga-Spiel"

Ins Duell Elfter (Weiden) gegen Zehnter (Selb) waren beide Teams mit Niederlagenserien gegangen. Die Blue Devils hatten fünf, die Wölfe sogar sieben Mal in Folge verloren. "Ich bin froh über den Sieg", sagte der Weidener Coach Ken Latta, der von einem "Top-Oberliga-Spiel" sprach. "Dieses Mal hat die gesamte Mannschaft 60 Minuten hart gearbeitet und für die drei Punkte gekämpft." Sein Kollege Henry Thom, der enorm unter Druck steht, meinte, ein Unentschieden sei gerecht gewesen. "Beide Mannschaften haben alles gegeben. Es war das beste Derby, seit ich Trainer in Selb bin. Wenn beide Teams immer so gespielt hätten wie heute, wären sie in der Tabelle um einige Plätze besser."

Die Blue Devils gingen mit Ausnahme von Jakub Bitomsky komplett in die Partie. Der Neuzugang aus Herne hat erst einmal mit der Mannschaft trainiert und muss noch auf sein Debüt warten. Zwischen den Pfosten stand Jonas Neffin und auch die zuletzt fehlenden Kevin Piehler, Herbert Geisberger und Valentin Bäumler waren wieder dabei. Vor allem das Mitwirken von Geisberger wirkte sich positiv auf das Angriffsspiel aus. Bei Selb feierte der während der Woche aus Duisburg verpflichtete Tscheche Pavel Pisarik einen guten Einstand.

Ein verbissener Fight

Beide Teams lieferten sich von der ersten Sekunde an einen verbissenen Fight. Nach den Negativserien war aber eine gewisse Verunsicherung nicht zu übersehen. Besonders in der Defensive unterliefen immer wieder kleinere Fehler. Die Gäste gingen im ersten Drittel durch Steven Bär (10. Minute) und Pavel Pisarik (13.) zwei Mal in Führung, doch Marco Habermann (11. und 16./ Überzahl) gelang jeweils der Ausgleich. Auch im zweiten Abschnitt legten die Wölfe durch Landon Gare (24.) vor. Kevin Piehler (28.) nutzte einen Abwehrschnitzer zum 3:3. Die Blue Devils hätten dann in doppelter Überzahl erstmals vorlegen können, doch im Powerplay wurde zu wenig geschossen.

Siegtor durch Martin Heinisch

Im letzten Drittel hatten die Gastgeber Vorteile, wie auch das Schussverhältnis von 18:5 beweist. In Führung gingen allerdings zum vierten Mal die Oberfranken durch Christoph Kabitzky (52.). Die Blue Devils steckten aber auch den erneuten Rückschlag weg und Martin Heinisch (53.) glich nur 57 Sekunden später aus. Das Spiel stand auf den Messers Schneide - und nahm schließlich ein glückliches, aber auch verdientes Ende für die Weidener. 47 Sekunden vor Schluss brachte Heinisch die Hans-Schröpf-Arena zum Beben.

Am Sonntag in Selb

Die Blue Devils haben jetzt 32 Punkte auf dem Konto und sind Neunter. Sie überholten nicht nur die Selber Wölfe (30), sondern auch den ERC Sonthofen (31), der das Allgäuer Derby bei Spitzenreiter Memmingen mit 4:6 verlor. Am Sonntag um 18 Uhr stehen sich die Devils und die Wölfe in Selb schon wieder gegenüber. "Das ist wie Mini-Play-offs", erklärte Ken Latta. "Es wird hart, aber wir müssen nachlegen."

Blue Devils Weiden - Selber Wölfe 5:4 (2:2, 1:1, 2:1)

Blue Devils Weiden: Neffin – Schusser, Herbst, Klein, Noe, Schreyer, Bäumler, Poldruhak – Siller, Rubes, Heinisch, Geisberger, Clayton, Pronath, Piehler, Kirchberger, Habermann, Wolf, Maschke

Selber Wölfe: Deske – Ondruschka, Bär, Kolb, Müller, Nijenhuis, Böhringer, Kremer – McDonald, Pisarik, Gare, Kabitzky, Gelke, Schmidt, Klughardt, Turner, Schiener, Hirschberger

Tore: 0:1 (10.) Bär (Ondruschka, Pisarik), 1:1 (11.) Habermann (Piehler, Schreyer), 1:2 (13.) Pisarik (Gare, McDonald), 2:2 (16.) Habermann (Pronath, Geisberger), 2:3 (24.) Gare (McDonald), 3:3 (28.) Piehler (Habermann), 3:4 (52.) Kabitzky (Gelke), 4:4 (53.) Heinisch (Rubes, Siller), 5:4 (60.) Heinisch (Rubes, Siller)

Schiedsrichter: Westhaus – Zuschauer: 2066 – Strafminuten: Weiden 4, Selb 12

 
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