(af/gb) Die Mannschaft von Trainer Ken Latta zeigte im brisanten Nachbarduell eine überzeugende Leistung und setzte sich verdient mit 8:5 (3:1, 2:2, 3:2) durch. Ein Ausrufezeichen setzte die zweite Sturmreihe mit Philipp Siller, Tomas Rubes und Martin Heinisch, die für sieben der acht Tore verantwortlich zeichnete. Mit diesem Dreier haben sich die Blue Devils in der Oberliga Süd auf Platz neun vorgearbeitet und den Rückstand auf die achtplatzierten Selber auf drei Punkte reduziert. Kein Wunder, dass Latta mit seinen Schützlingen hochzufrieden war. "Unser Manko war bislang, dass wir oft keine konstante Leistung über 60 Minuten abgerufen haben", sagte Latta nach der Schlusssirene. "Das war heute anders. Deshalb haben wir auch dieses Derby gewonnen."
Die Blue Devils setzten auf die gleiche Mannschaft wie zuletzt beim 3:5 gegen die Starbulls Rosenheim. Mit zwei Ausnahmen. Valentin Bäumler fehlte aus beruflichen Gründen und für Daniel Filimonow stand Johannes Wiedemann zwischen den Pfosten. Wie nicht anders zu erwarten war, entwickelte sich vor 1700 Zuschauer von Beginn an ein verbissener Fight. Die Gäste gingen konzentriert und diszipliniert zur Sache. Mit schnellem Umschaltspiel brachten sie die Defensive der Gastgeber in Verlegenheit, wobei den Blau-Weißen die frühe Führung durch Philipp Siller in Überzahl in die Karten spielte (5.).
Dem Selber Ausgleich ging dann ein Kuriosum voran: Zum zweiten Mal hatten die Oberfranken sechs Mann auf dem Eis und bekamen deshalb, wie bereits vor dem 0:1, eine Zwei-Minuten-Strafe aufgebrummt. Die Wölfe überstanden jedoch diesmal die Strafzeit nicht nur schadlos, sondern schlugen eiskalt zurück. Weiden lief genau in dem Moment in einen Konter, als die Heimmannschaft wieder komplett war: Andreas Geigenmüller vollstreckte den Gegenstoß zum 1:1 (12.). Der Ausgleich zeigte kaum Wirkung bei den Blue Devils. Im Gegenteil. Eine tolle Einzelleistung schloss Martin Heinisch zunächst zum 2:1 ab (17.). Nur 120 Sekunden später gelang Neuzugang Tomas Rubes in Unterzahl sogar der dritte Weidener Treffer.
In den zweiten Abschnitt gingen die Blue Devils allerdings mit einem Handicap. Nach einem Disput mit dem Schiedsrichter hatte sich Matt Abercrombie kurz vor Ende des ersten Drittels eine 2+2-Minuten-Strafe eingehandelt. Und die hatte Folgen: Ian McDonald lochte zum 2:3 ein (24.). Die brenzlige Phase für Weiden dauerte nicht lange: Marco Habermann stellte drei Minuten später den alten Abstand wieder her (27.). Als Philipp Siller seine Schnelligkeit ausspielte und zur erstmaligen Drei-Tore-Führung traf (35.), schienen die Blue Devils in einer komfortablen Situation. Aber Ryan McDonough hauchte 35 Sekunden vor Drittelende den Wölfen wieder Leben ein. Zu diesem Zeitpunkt konnten die Gäste nur noch auf vier Verteidiger zurückgreifen: Daniel Willaschek wurde nach einem ungeahndeten Check gegen den Kopf ins Krankenhaus gebracht.
Der erneute Anschluss brachte die Weidener nicht von ihrer Marschroute ab. Mit seinem dritten Treffer (48.) sorgte Heinisch für scheinbar klare Verhältnisse. Die Oberfranken gaben jedoch nicht auf. Florian Ondruschka (56.) verkürzte auf 4:6 und als Ralf Herbst in die Kühlbox musste, nahm Selb seinen Goalie vom Eis. Mit sechs gegen vier brachte McDonough (59.) die Wölfe auf 5:6 heran, ehe Heinisch und Rubes jeweils mit empty-net-goals den verdienten Derbysieg unter Dach und Fach brachten.
Selber Wölfe - Blue Devils Weiden 5:8 (1:3, 2:2, 2:3)
Selber Wölfe: Deske – Silbermann, Veisert, Nijenhuis, Ondruschka, Kolb, Kremer – Schiener, Gare, Moosberger, Hördler, Gollenbeck, McDonough, Geigenmüller, McDonald, Klughardt, Lüsch
Blue Devils Weiden: Wiedemann – Herbst, Willaschek, Deichstetter, Noe, Schreyer, Voigt – Geisberger, Abercrombie, Habermann, Heinisch, Rubes, Siller, Waldowsky, Kirchberger, Pronath, Zellner, Wolf, Lehner
Tore: 0:1 (5.) Siller (Pronath, Rubes), 1:1 (14.) Geigenmüller (Kolb, Schiener), 1:2 (17.) Heinisch (Rubes, Herbst), 1:3 (19.) Rubes (Heinisch, Deichstetter), 2:3 (24.) McDonald (Geigenmüller), 2:4 (27.) Habermann (Geisberger, Willaschek), 2:5 (35.) Siller (Heinisch), 3:5 (40.) McDonough (Moosberger, Veisert), 3:6 (49.) Heinisch, 4:6 (56.) Ondruschka (Nijenhuis, Gare), 5:6 (59.) McDonough (Gare, Ondruschka), 5:7 (60.) Heinisch (Rubes), 5:8 (60.) Rubes (Schreyer) – Schiedsrichter: Singer – Zuschauer: 1711 – Strafminuten: Selb 12, Weiden 18













Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.
Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.