Es ist ein Unentschieden, das sich fast schon wie ein Sieg anfühlt: Mit der letzten Aktion des Spiels trotzt der TSV Eslarn (13. Platz/7 Punkte) dem Spitzenreiter TuS Schnaittenbach (1./23) am Sonntag eine Punkteteilung ab.
Es läuft bereits die fünfte Minute der Nachspielzeit, der TuS Schnaittenbach scheint bei einer 2:1-Führung den Dreier bereits in der Tasche zu haben. Doch dann passiert – aus Sicht des Spitzenreiters – das Malheur. Übereifrig läuft ein TuS-Akteur dem Eslarner Jonathan Bulenda im eigenen Strafraum in die Hacken – Foulelfmeter. Da der etatmäßige Strafstoßschütze des TSV, Christian Windirsch, gut 20 Minuten vorher Gelb-Rot gesehen hat, schnappt sich Vlacav Vlnar kurzerhand das Leder. "Als Trainer hast du natürlich Vertrauen in deinen Spieler. Aber bei einem Elfmeter weiß man nie, ob der Schuss sitzt", beschreibt Eslarns Trainer Bernd Häuber die nervenzehrenden Sekunden vor der Ausführung des Strafstoßes.
Klasse erste Halbzeit
Letztendlich hilft das Daumendrücken auf der Eslarner Bank: Vlnar verwandelt den Elfer sicher zum 2:2, danach ist der Jubel an der Grenze grenzenlos. "Das Unentschieden ist unterm Strich nicht unverdient. Wir haben eine sehr gute erste Halbzeit gespielt und hätten sogar höher als 1:0 führen können", lobt Häuber seine Mannen.
Mehr als den einen Gegentreffer durch Christian Windirsch lässt der Titelfavorit Nummer eins jedoch in den ersten 45 Minuten nicht zu. Nach dem Wechsel zeigt der TuS dann, wieso er zurecht an der Tabellenspitze steht. Ein Doppelpack von Spielertrainer Ralf Egeter dreht die Partie. "Wir hatten Mitte der zweiten Halbzeit einen Durchhänger. Da hat uns ein bisschen die Kraft verlassen", gibt Häuber zu. Auch wenn seine Mannschaft durch das Remis auf einen direkten Abstiegsplatz zurückgefallen ist, blickt er positiv nach vorne: "Das ist auf jeden Fall ein Mutmacher für die nächsten Spiele."
Für den TuS Schnaittenbach hat der nicht unbedingt einkalkulierte Ausrutscher keine direkten Auswirkungen Mit 23 Punkten führt man die Tabelle weiterhin mit zwei Zählern Vorsprung an, weil Verfolger SV Kohlberg (21) in einem umkämpften Spiel nicht über ein 1:1 gegen den viertplatzierten ASV Haidenaab (15) hinaus kam. Nils Niemann mit seinem sechsten Saisontreffer rettete den Kohlbergern nach Rückstand noch den einen Punkt. Auch am dritten Remis des 9. Spieltages war eine Spitzenmannschaft der Liga beteiligt. Bei der DJK Weiden (11./8) reichte es für den FC Tremmersdorf (3./17) nur mit Müh und Not zu einem 1:1. Die lange Zeit in Führung liegenden Gastgeber mussten kurz vor Schluss noch den Ausgleich durch FC-Goalgetter Patrick Dittner hinnehmen.
Hattrick von Kormann
Viel hätte nicht gefehlt und der FC Dießfurt (10./8) hätte seinem Ex-Trainer die sonntägliche Laune verhagelt. Wolfgang Stier musste eine Halbzeit lang mit ansehen, wie sich seine Schirmitzer ärgerliche Abwehrfehler erlaubten und deshalb mit 0:2 in Rückstand gerieten. Doch wohl dem, der einen Benedikt Kormann in seinen Reihen hat. Mit einem lupenreinen Hattrick binnen 16 Minuten drehte der offensive Mittelfeldspieler quasi im Alleingang die Partie und sorgte noch für den 3:2-Sieg der SpVgg Schirmitz (6./12).
Acht Spiele war der SV Kulmain (5./14) unbezwungen. Nun hat es die Gelb-Schwarzen doch erwischt. Ausgerechnet der seit sieben Partien sieglose TSV Erbendorf (12./8) triumphierte mit 1:0 in Kulmain, wobei Michael Martetschläger Mitte der zweiten Halbzeit für das Tor des Tages sorgte. Nach schwachem Saisonstart läuft es beim SC Kirchenthumbach (7./12) seit kurzem recht ordentlich: Das 2:1 gegen Schlusslicht SV Altenstadt/WN (14./2) war bereits der dritte Dreier in Folge. Vor der Saison hatte SC-Trainer Turan Bafra sein Team zwischen Platz fünf und acht eingestuft – die aktuelle Platzierung gibt ihm recht. Immer weiter nach oben hangelt sich auch die DJK Irchenrieth (8./12): Mit dem Rückenwind aus dem 4:1-Pokalsieg über den Bezirksligisten 1. FC Schlicht wurde nun auch der TSV Reuth (9./11) mit 2:1 bezwungen.
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