(gb) Der ERC Sonthofen ist seit Jahren nicht unbedingt ein "Lieblingsgegner" der Blue Devils. Das darf aber nicht als Alibi für die 1:2 (0:1, 1:0, 0:1)-Heimpleite am Freitagabend herangezogen werden. Vielmehr müssen sich die Weidener an die eigene Nase fassen. "Die Art und Weise, wie wir verloren haben, ist enttäuschend. Zehn bis 15 Minuten Eishockey reicht nicht", schimpfte Coach Ken Latta, der bei seinen Spielern über weite Strecken die Aggressivität vermisste. Sein Kollege Martin Sekera freute sich dagegen über einen "großen Kampf" seiner Cracks und die ersten Auswärtspunkte in dieser Saison. "Wir haben oft gut gespielt, aber knapp verloren. Heute hat es endlich gereicht."
Siller ein Aktivposten
Die Blue Devils konnten am Freitagabend vor allem in der Offensive zu wenig Akzente setzen, obwohl sie einige "Hochkaräter" versiebten. Meist wurde zu umständlich und zu kompliziert gespielt, statt die Scheibe auf direktem Weg vors Tor zu bringen. Auch von der blauen Linie kam zu selten Druck - der einzige, der ab und zu abzog, war Kapitän Ralf Herbst. Ein Aktivposten war wieder einmal Philipp Siller, der mit seiner Schnelligkeit Lücken in die Sonthofener Abwehr riss, doch seine Sturmkollegen konnten mit seinen Vorlagen nichts anfangen.
Im ersten Drittel lagen die Allgäuer in der Schussstatistik vorn, doch die Blue Devils hatten die hochkarätigeren Möglichkeiten. Die erste gute Chance vergab Herbert Geisberger (4. Minute), dann fehlte Matt Abercrombie nach einem tollen Solo die nötige Konsequenz beim Abschluss (8.) und schließlich traf Marcel Wal-dowsky nach glänzender Vorarbeit von Philipp Siller das leere Tor nicht (18). Nach 20 Minuten führten die Gäste mit 1:0, weil sie auch von umstrittenen Hinausstellungen gegen Weidener Spieler profitierten. In doppelter Überzahl überwand Lukas Slavetinsky den erneut guten Devils-Goalie Daniel Filimonow mit einem Schuss von der blauen Linie (13.).
Ausgleich durch Ouellet
Auch im zweiten Abschnitt gab es in dem schwachen Oberliga-Spiel über weite Strecken kaum Spielfluss. Gegen Ende legten die Blue Devils vom Einsatz her zu. Matt Abercrombie mit zwei Einzelaktionen und Marcel Waldowsky, der gerade von der Strafbank zurückkam und alleine auf den Gästekeeper zulief, hatten den Ausgleich auf dem Schläger. Der gelang dann Christian Ouellet 22 Sekunden vor Drittelende. Mit der Schlusssirene wäre Matt Abercrombie fast das 2:1 gelungen.
Erst im letzten Drittel gaben die Blue Devils richtig Gas und hatten auch bei der Schussstatistik (16:6) klare Vorteile. Das entscheidende Tor machten aber die Gäste: Nach einem Fehler in der Weidener Abwehr traf Fabian Voit (46.). Die letzten 14 Minuten rannten die Gastgeber pausenlos an, aber ohne Erfolg. Auch in der Schlussminute, als Ken Latta seinen Torwart herausnahm, gelang der Ausgleich nicht mehr.
Sonntag in Regensburg
Im letzten Match vor der Länderspielpause treten die Blue Devils am Sonntag um 16.30 Uhr zum Oberpfalzderby bei Spitzenreiter EV Regensburg an, der am Freitag in Landshut mit 2:1 nach Penaltyschießen den elften Sieg in Folge feierte. "Da müssen sich die Spieler den Arsch aufreißen, sonst wird es wieder nichts", sagte der verärgerte Ken Latta in der Pressekonferenz.
Blue Devils Weiden - ERC Sonthofen 1:2 (0:1, 1:0, 0:1)
Blue Devils Weiden: Filimonow – Herbst, Bäumler, Deichstetter, Noe, Willaschek, Schreyer – Ouellet, Abercrombie, Heinisch, Geisberger, Pronath, Habermann, Siller, Kirchberger, Waldowsky
ERC Sonthofen: Glatzel – Rau, Slavetinsky, Kames, Kittel, Noack, Lucas – Guth, Oswald, Malzer, Mangold, Schlenker, Sinagl, Maaßen, Voit, Sill
Tore: 0:1 (13.) Slavetinsky (Kames, Voit), 1:1 (40.) Ouellet (Geisberger, Abercrombie), 1:2 (46.) Voit (Guth, Kames) – Schiedsrichter: Kannengießer – Zuschauer: 924 – Strafminuten: Weiden 10, Sonthofen 6













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