Weiden in der Oberpfalz
25.03.2019 - 10:37 Uhr

Enttäuschung, aber auch Stolz

Der Stachel der Enttäuschung über das Play-off-Aus sitzt bei den Blue Devils tief. Alle sind sich einig, dass in der engen Serie gegen die Hannover Scorpions mehr drin war. Bei den siegreichen Niedersachsen freut sich einer ganz besonders.

Die Play-off-Serie zwischen den Blue Devils Weiden und den Hannover Scorpions war hart umkämpft. Am Ende setzten sich die Niedersachsen mit 3:1-Siegen durch. Bild: gb
Die Play-off-Serie zwischen den Blue Devils Weiden und den Hannover Scorpions war hart umkämpft. Am Ende setzten sich die Niedersachsen mit 3:1-Siegen durch.

Die Rollen vor dem Play-off-Achtelfinale der Eishockey-Oberliga waren klar verteilt: Die Blue Devils Weiden waren der Underdog, die Hannover Scorpions der Favorit. Und am Ende kam es so, wie es fast alle erwartet hatten. Der Nord-Zweite setzte sich gegen den Süd-Siebten mit 3:1-Siegen durch. Doch die Blue Devils können erhobenen Hauptes in die Sommerpause gehen. Sie waren in der packenden Serie mit dem Top-Team auf Augenhöhe. Nach vier engen Matches fiel die Entscheidung am Freitag im "sudden death".

Nach dem Auswärts-Coup in Partie eins (3:2) hatten die Blue Devils plötzlich alles selbst in der Hand. Doch in Match zwei (4:5) verpassten sie die Vorentscheidung, wobei die Schwächephase im zweiten Drittel wohl entscheidend für den weiteren Verlauf der Serie war. "Da hätten wir defensiv konsequenter arbeiten müssen", erklärte Kapitän Ralf Herbst. Eine 2:0-Führung in der Serie hätte den Druck für die Scorpions vor den weiteren Spielen erhöht. Match drei ging mit 2:6 verloren, wobei das klare Ergebnis nicht viel über das Spiel aussage, wie Trainer Ken Latta erklärte. Auch am Freitag hatten die Weidener die Niedersachsen am Rande einer Niederlage, doch dann kam das Aus in der Verlängerung (3:4).

Ken Latta enttäuscht

"Ich bin einfach nur enttäuscht. Wir hätten jedes Spiel für uns entscheiden können. Die Erfahrung hat bestimmt mit den Ausschlag gegeben. Wir haben zu viele individuelle Fehler gemacht, die Hannover eiskalt ausgenutzt hat", sagte Ken Latta. "Es ist enttäuschend, aber wir müssen uns der sportlichen Entscheidung stellen, die nun mal gegen uns gefallen ist", meinte EV-Vorsitzender und GmbH-Geschäftsführer Thomas Siller. "Zwei Mal waren wir knapp dran, Siege zu landen. Die Mannschaft hat alles gegeben." Es habe aber einen Qualitätsunterschied zwischen beiden Teams gegeben. "Hannover hat uns dadurch zu mehr Fehlern gezwungen", sagte Siller und kündigte an, dass "wir versuchen werden, auf der einen oder anderen Position die Qualität zu steigern".

"Schade, dass es vorbei ist"

Die Blue Devils müssen aber nicht nur enttäuscht sein, sie dürfen auch mit Stolz auf eine gute Saison zurückblicken. "Schade, dass es vorbei ist. Wir waren heuer ein gutes Team mit einem guten Charakter", sagte Rekordspieler Marcel Waldowsky, der noch einmal über eine Situation nachdachte. "Wenn ich in Match zwei das 3:1 mache, vielleicht ..." Hannover habe es aber verdient, "auch wenn wir nah dran waren. In bestimmten Momenten haben wir falsche Entscheidungen getroffen und Fehler gemacht." Der Kapitän sah neben den Fehlern im Defensivverhalten den Unterschied vor allem in der Chancenverwertung. "Wir hätten weiterkommen können", erklärte Ralf Herbst. "Aber insgesamt können wir zufrieden sein. Wir haben das zweite Heimspiel erreicht, damit hatte keiner gerechnet." Die beiden Play-off-Heimpartien seien die "besten Spiele der Saison" gewesen.

Weiden in der Oberpfalz25.03.2019

Der Ex-Weidener Patrick Schmid, der am Freitag nach 3:37 Minuten der "Overtime" für die Entscheidung gesorgt hatte, genoss den Triumph. "Es ist ein schönes Gefühl, gegen die alten Kollegen zu treffen", sagte der 30-Jährige, der in der Saison 2016/17 für die Blue Devils stürmte. Schmid vergaß aber nicht, die Leistung seines Ex-Vereins zu loben: "Weiden hat einen guten Job gemacht, wir mussten sehr hart arbeiten." Als Grund für den Fehlstart in die Serie nennt er die fast zweiwöchige Wartezeit nach dem letzten Punktspiel. "Die Pause hat uns nicht gut getan, aber wir haben uns von Spiel zu Spiel gesteigert. Der Knackpunkt war das zweite Match. Unsere starke dritte Reihe hat großen Anteil am Weiterkommen."

Scorpions gegen Starbulls

Jetzt blicken die Hannover Scorpions dem Viertelfinale gegen die Starbulls Rosenheim entgegen. "Mit guten Erinnerungen", wie Schmid sagt, denn es ist die Neuauflage des letztjährigen Viertelfinal-Duells. "Damals haben wir Rosenheim mit 3:1-Siegen ausgeschaltet." Und das sogar unter anderen Voraussetzungen: Im Vorjahr hatten die Starbulls Heimvorteil, diesmal die Scorpions.

 
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