Alle, für die das 0:6 in Spanien zum Jahresausklang 2020 der Tiefpunkt der Bundestrainer-Ära von Joachim Löw war, geraten langsam an den Punkt einer Wortfindungsstörung. War das 1:2 gegen drittklassige Nordmazedonier dann ein noch tieferer Tiefpunkt? Nun, dann möchte sich niemand ausmalen, wie viele Tiefpunkte es da noch geben mag. Eine historische Blamage? Gegenfrage: Wäre es eine Blamage, wenn der FC Bayern daheim gegen Jahn Regensburg verlöre? Gewiss, aber gleich historisch? Nein, lassen wir die DFB-Kirche also im Dorf. Diese Niederlage ist peinlich, aber beileibe kein Weltuntergang. Den weltweiten Spott gilt es nun einfach auszuhalten.
Nur, weil Jogi Löw seinen Abschied nach der EM 2021 angekündigt hat, reißt eine seit der WM 2018 in Russland indisponiert auftretende Mannschaft nicht plötzlich jedermann von der Couch. Wer das wirklich erwartet hatte, wartet am Sonntag auch auf den Osterhasen. Die deutsche Nationalmannschaft samt ihrem einfallslosen Auslaufmodell-Trainer sind zu fußballerischen Biedermännern geschrumpft. Und da es an sich eine hervorragende Eigenschaft ist, auch in schwierigen Situationen stets das Positive herauszustellen: Bei der EM im Sommer kann diese Mannschaft nur überraschen. Schon das Überstehen der Vorrunde mit achtbaren Resultaten gegen Kaliber wie Frankreich und Portugal wäre in der aktuellen Verfassung ein Erfolg.
Der Kommentar zur Deutschen Nationalmannschaft trifft den Nagel auf den Kopf.
Und diese Schönrederei geht schon seit Jahren so.
Schöne Osterfeiertage
Toni Filipp
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