Der EV Landshut dominiert, doch zwei Punkte bleiben in Weiden. Die Blue Devils kämpften am Freitagabend die favorisierten Niederbayern mit 3:2 (0:1, 1:0, 1:1, 1:0) nach Verlängerung nieder. Der Matchwinner war Martin Heinisch, der das 1:1 erzielte, das 2:2 vorbereitete und in der "Overtime" für die Entscheidung sorgte. Zudem war Keeper Johannes Wiedemann der überragende Rückhalt einer großartig kämpfenden Weidener Mannschaft, die im zweiten Drittel Philipp Siller verlor. Der Stürmer, der am Sonntag seinen 22. Geburtstag feiert, wurde mit ausgekugelter Schulter ins Klinikum gebracht. Ein MRT wird weiteren Aufschluss geben, wie schwerwiegend die Verletzung ist.
"Landshut war überlegen, das war ein glücklicher Sieg für uns", gab Devils-Coach Ken Latta nach dem Match zu. Der Kanadier lobte den großen Kampf seiner Mannschaft und Goalie Johannes Wiedemann: "Er hat 40 Schüsse gehalten." Der Landshuter Trainer Axel Kammerer sprach von der "unnötigsten Niederlage der Saison". Sein Team sei 55 Minuten überlegen gewesen, doch "offensiv kam zu wenig. Wir haben uns nicht durchgesetzt. Man muss den Biss haben, unbedingt ein Tor schießen zu wollen. Der hat gefehlt."
Die Blue Devils gingen dezimiert in die Partie gegen den Tabellenfünften. Mit den Verteidigern Daniel Willaschek und Valentin Bäumler sowie den Angreifern Marco Habermann und Lukas Zellner fehlten vier Akteure. Landshut dominierte von Beginn an das Geschehen und überzeugte vor allem in läuferischer Hinsicht. Die Blue Devils hielten aber energisch dagegen und ließen kaum hochkarätige Möglichkeiten zu. Beim ersten Powerplay gingen die Gäste in Führung, wobei der Treffer auf die Kappe von Tomas Rubes geht. Statt eines Befreiungsschlages probierte der Tscheche eine komplizierte Aktion, verlor die Scheibe und Julien Pelletier nahm das Geschenk dankend an (12. Minute). Kurz vor Drittelende hatten die Weidener die erste Überzahlgelegenheit - doch sie hätten beinahe das 0:2 kassiert. Bei einem Break parierte Johannes Wiedemann den Schuss von Miloslav Horava und auch den Nachschuss von Maximilian Forster (19.).
Auch nach Wiederbeginn blieb der EV Landshut tonangebend. In der 24. Minute erwischte es Philipp Siller, der mit einem von der Bank kommenden Landshuter zusammenprallte. Der junge Weidener wurde mit der Trage vom Eis gebracht und ins Klinikum eingeliefert. Die Devils steckten aber den Rückschlag weg und kamen in Unterzahl zum Ausgleich. Tomas Rubes bediente Martin Heinisch, der eiskalt einschoss (31.). "Der Fehler, der zum Tor führte, hat Weiden aufgebaut", ärgerte sich Kammerer, der zwei Minuten später eine Auszeit nahm, weil sein Team plötzlich wackelte. In der Schlussphase des zweiten Abschnitts kassierte dann Gästespieler Christian Ettwein nach einem Check gegen den Kopf von Marcel Waldowsky eine Spieldauerdisziplinarstrafe.
Der Schlussabschnitt war weitgehend eine Abwehrschlacht der aufopferungsvoll kämpfenden Blue Devils, die dann fast um den Lohn ihrer harten Arbeit gebracht worden wären. Drei Minuten vor dem Ende brachte Maximilian Hofbauer den Favoriten in Führung. Doch die Weidener gaben nicht auf und Ken Latta riskierte alles: Er nahm seinen Goalie vom Eis und hatte damit Erfolg. 55 Sekunden vor der Schlusssirene traf Marco Pronath zum 2:2 und erzwang damit die Verlängerung, in der Martin Heinisch für den Zusatzpunkt sorgte. Bereits am Sonntag (Beginn 18 Uhr) treffen sich beide Teams in Landshut zum nächsten Duell.
Blue Devils Weiden: Wiedemann – Herbst, Schreyer, Schusser, Deichstetter, Noe, Voigt – Geisberger, Abercrombie, Waldowsky, Siller, Rubes, Heinisch, Pronath, Kirchberger, Wolf, Lehner
EV Landshut: Berger – Kronthaler, Ettwein, Ostwald, Nägele, Alt, Zimmermann – Stähle, Hofbauer, Schinko, Fischhaber, Sedlar, Trinkberger, Zitterbart, Schmidpeter, Lindner, Pelletier, Forster, Horava
Tore: 0:1 (12.) Pelletier (Fischhaber, Sedlar), 1:1 (31.) Heinisch (Rubes), 1:2 (57.) Hofbauer (Schinko, Kronthaler), 2:2 (60.) Pronath (Abercrombie, Heinisch), 3:2 (63.) Heinisch (Abercrombie)
Schiedsrichter: Flad – Zuschauer: 1074
Strafminuten: Weiden 8, Landshut 4 + 5 + Spieldauerdisziplinarstrafe für Ettwein













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