Am vergangenen Wochenende wurde Gotha zum Treffpunkt der besten deutschen Leichtathleten der Altersklassen 35 und älter. Bei den Deutschen Meisterschaften der Masters überzeugten auch die Starter aus der nördlichen Oberpfalz mit bemerkenswerten Leistungen. Insgesamt brachten sie vier Gold-, eine Silber- und eine Bronzemedaille mit nach Hause – ein Ergebnis, das die Stärke und Breite der regionalen Leichtathletik-Szene unterstreicht.
Besonders im Blickpunkt stand einmal mehr Christian Balke vom TB Weiden. Der 40-Jährige verteidigte seinen Titel im Speerwurf mit einer Weite von 50,98 Metern und setzte sich damit gegen den favorisierten Martin Erle (TSG Bruchsal, 49,27 m) durch. Damit war nicht zu rechnen gewesen, schließlich hatte sein Konkurrent im Vorfeld mit besseren Leistungen überzeugt. Doch der TB-Athlet zeigte sich nervenstark und behielt die Oberhand. Auch im Hochsprung wusste er zu überzeugen. Trotz Trainingsrückstand übersprang er 1,72 Meter und sicherte sich damit die Bronzemedaille.
In der Altersklasse M65 trat Vereinskamerad Manfred Ziegler an. Trotz einer Knieverletzung, die ihn seit sechs Wochen begleitet, bewies der Weltrekordhalter im Hochsprung einmal mehr seine Extraklasse. Mit übersprungenen 1,53 Metern dominierte er das Feld klar und ließ Helmut Rahlmann (TV Werther 04, 1,45 m) hinter sich. Für Ziegler war dieser Erfolg ein wichtiger Schritt in Richtung seines großen Ziels: der Teilnahme an der Masters-Europameisterschaft im Oktober auf Madeira.
Für eine weitere goldene Geschichte sorgte Karl Schmid (SpVgg SV Weiden) in der Altersklasse M85. Der Routinier feierte gleich zwei Titelgewinne: Über 100 Meter siegte er in 16,74 Sekunden, im Weitsprung sprang er mit 3,28 Metern an die Spitze. In beiden Wettbewerben verwies er Karlheinz Seyerlein vom TV Leutershausen auf Rang zwei und setzte damit seine beeindruckende Erfolgsserie fort.
Auch die Frauen aus der Oberpfalz glänzten in Gotha. Sabine Schnurrer vom TB Jahn Wiesau überraschte im Hammerwurf der W45 mit Silber. Mit 38,51 Metern musste sie sich nur knapp Natascha Wolf (LG Baar, 39,78 m) geschlagen geben. Dass sie überhaupt an den Start ging, war dabei alles andere als selbstverständlich. Ihr Fokus liegt eigentlich auf dem Nachwuchstraining, weswegen die Wettkampfpraxis fehlte. Erst der überraschende Titelgewinn bei den bayerischen Meisterschaften vor sechs Wochen hatte sie zu einer Teilnahme in Gotha bewegt. Ihr spontaner Einsatz wurde mit Edelmetall belohnt.
Die Ausbeute von viermal Gold, einmal Silber und einmal Bronze bestätigt eindrucksvoll, dass die Leichtathleten aus dem Oberpfälzer Norden auch im bundesweiten Vergleich eine starke Rolle spielen. Während sich einige nun in die wohlverdiente Pause verabschieden, richten andere bereits den Blick auf die anstehenden internationalen Meisterschaften – und könnten dort die nächste Erfolgsgeschichte schreiben.
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