(gb) Am Freitag beginnt in der Eishockey-Oberliga Süd die Saison 2018/19. Während im Norden an den Tilburg Trappers aus den Niederlanden - Deutscher Oberliga-Meister der vergangenen drei Jahre - erneut kein Weg vorbeiführen dürfte, gehen im Süden die Starbulls Rosenheim als Top-Favorit ins Rennen. Das Ziel der Oberbayern ist ganz klar die Rückkehr in die DEL2.
Hinter Rosenheim gelten der EV Landshut, der EV Regensburg, die Selber Wölfe und der EC Peiting als sichere Play-off-Kandidaten. Der Rest des Feldes dürfte sich einen erbitterten Kampf um die weiteren Plätze liefern. Die ersten Zehn der Hauptrunde erreichen die Meisterrunde, in der dann die acht Play-off-Teilnehmer ermittelt werden. Zu diesem Kreis wird der Traditionsverein SC Riessersee auf jeden Fall nicht gehören. Der letztjährige Vizemeister der DEL2 darf aufgrund der Planinsolvenz nicht an den Play-offs teilnehmen und muss deshalb nach der Hauptrunde, unabhängig von der Platzierung, in die Verzahnungsrunde mit den Bayernligisten.
Top-Favorit
In der vergangenen Saison sind die Starbulls Rosenheim in der entscheidenden Phase eingebrochen und bereits im Viertelfinale an den Hannover Scorpions gescheitert. Heuer will Trainer Manuel Kofler mit einer weitgehend unveränderten Mannschaft den großen Wurf schaffen. Er muss nur vier Neuzugänge integrieren, einer davon ist der letztjährige Devils-Stürmer Tom Pauker. Auch der DEL-erfahrene Dusan Frosch hat eine Weidener Vergangenheit. In der Saison 2003/04 spielte der 37-Jährige als Förderlizenzspieler zehn Mal für die Blue Devils in der 2. Bundesliga.
Play-off-Kandidaten
Mit dem EV Landshutist einem weiteren Traditionsverein einiges zuzutrauen. Trainer Axel Kammerer ist etwas vorsichtig, er hält Platz vier vor den Play-offs für realistisch. Die Abwehr wurde fast komplett umgebaut, neu ist unter anderem der Ex-Weidener Marius Nägele, der vom EV-Duisburg kam. Im Sturm gab es dagegen kaum Veränderungen. Ein "Hochkaräter" ist der Kanadier Julien Pelletier vom letztjährigen Play-off-Gegner Essen. Von DEL2-Aufsteiger Deggendorfer SC wechselte der frühere Devils-Spielmacher Ales Jirik zum EVL.
Bei den Selber Wölfen ist eine Ära zu Ende gegangen: Nach sieben Jahren hat die Parade-Sturmreihe Jared Mudryk (Memmingen), Kyle Piwowarczyk (Preussen Berlin) und Herbert Geisberger (Halle) den Verein verlassen. Dennoch ist die Truppe von Coach Henry Thom erneut ein Kandidat für einen Top-4-Platz. Neben dem ehemaligen Weidener Andreas Geigenmüller (Bayreuth Tigers) ist mit Erik Gollenbeck (Crimmitschau) ein weiterer Stürmer aus der DEL2 gekommen.
Der Vorjahres-7. EV Regensburgwill zurück unter die "Top 4". Trainer Igor Pavlov steht eine Mischung aus jungen, ehemaligen DNL-Spielern und erfahrenen Cracks zur Verfügung. Eine wichtige Rolle nimmt der Tscheche Nicola Gajovsky, einer der besten Kontingentspieler der Oberliga Süd, ein. Mit Landsmann Richard Divis bekommt Gajovsky einen Sturmpartner, mit dem er früher schon zusammengespielt hat.
Ein sicherer Play-off-Kandidat ist auch heuer der EC Peiting.Trainer Sebastian Buchwieser kann auf eine nur gering veränderte und deshalb eingespielte Mannschaft bauen. Vom DEL2-Klub Bietigheim Steelers kehrte Rob Brown zurück, der 37-jährige Deutsch-Kanadier bringt viel Routine in die ohnehin erfahrene Defensive.
Der Rest des Feldes
Auch der SC Riesserseewäre ein sicherer "Top 8"-Anwärter gewesen. Doch nach dem Rückzug aus der DEL2 und der Planinsolvenz dürfen die Garmischer nicht an den Play-offs teilnehmen und müssen deshalb nach der Hauptrunde in die Verzahnungsrunde mit den Bayernligisten. Den zweiten Platz in dieser Runde machen die restlichen sechs Vereine, die sich weitgehend auf Augenhöhe begegnen dürften, unter sich aus.
Zu diesem Kreis gehören auch die Blue Devils Weiden,deren Start in der Oberliga nur der erfolgreichen Crowdfunding-Aktion im Frühjahr zu verdanken ist. Für eine Überraschung könnte der ECDC Memmingenin seiner zweiten Oberliga-Saison sorgen. Mit Spielmacher und Topscorer Jared Mudryk, bei den Selber Wölfen sieben Jahre ein herausragender Akteur, zogen die Allgäuer einen "dicken Fisch" an Land. Beim ERC Sonthofenplatzte im Frühjahr die Bombe, als Erfolgstrainer Heiko Vogler überraschend seinen Weggang bekanntgab. Sein Nachfolger an der Bande ist Martin Sekera, der mit einer umgekrempelten Mannschaft - 12 Abgänge, 10 Neue - an den Start geht. Auch beim EHC Waldkraiburghat sich im Sommer einiges getan. Mit Ex-Devil Sebastian Wolsch und Petr Gulda in der Abwehr (beide zuletzt EV Regensburg) sowie den Stürmern Michael Rimbeck (SC Riessersee) und dem Letten Kirils Galoha (Memmingen) wurden starke Spieler verpflichtet. Der EV Lindau,im Vorjahr als Neunter knapp an den Play-offs vorbeigeschrammt, will mit zehn Neuzugängen bei ebenso vielen Abgängen ebenfalls auf direktem Weg den Klassenerhalt schaffen. Dieses Ziel hat auch Bayernliga-Meister Höchstadter EC,der sich nach dem sofortigen Wiederaufstieg in der Liga etablieren will. Die Mittelfranken stellen eine routinierte Mannschaft mit vielen Deutsch-Tschechen.













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