Bereits im 18. Jahrhundert stellte der französische Philosoph und Schriftsteller Voltaire in seinem "Philosophischen Wörterbuch" fest: Ein Hund ist der beste Freund, den ein Mensch haben kann. Für Hundebesitzerinnen und -besitzer trifft diese Aussage wohl zu. Doch manche Menschen haben Angst vor Hunden, andere schlichtweg keine Lust, mehrmals am Tag Gassi zu gehen. Und bei einer durchschnittlichen Lebenserwartung von etwa zehn bis fünfzehn Jahren für einen Hund, sind das wirklich sehr, sehr viele Gassirunden. Ich liebe Hunde – vielleicht auch deshalb, weil meine Großeltern immer (mindestens) einen Hund als Haus- und Wachtier hatten. Doch selbst einen Hund halten, wäre nichts für mich. Nicht nur deshalb, weil ich Vollzeit arbeite. Die vielen Hundehaare – überall in der Wohnung verstreut – würden mich wahnsinnig machen. Glaube ich zumindest. Und natürlich die vielen Gassirunden, besonders, wenn es regnet, schneit oder einfach nur kalt draußen ist.
"Doch ein Haustier wäre schon ganz nett", dachte ich mir schon immer. Doch welches Tier passt zu mir? Katze? Ja, vielleicht. Hamster? Nein, lebt nicht lange. Vogelspinne? Hilfe. Meerschweinchen? Ja, auf jeden Fall! Mein Freund und ich haben im September 2021 zwei kleine Nagetiere adoptiert – durch Zufall, weil das Meerschweinchen-Weibchen seiner Nichte ungeplant schwanger wurde (oder sagt man trächtig?). 2023 zog dann noch ein drittes Tier bei uns ein. Auch der Arbeitskollege hatte ungeplanten Nachwuchs. Luna, Leia und Elfie heißen die drei und leben bei uns im Wohnzimmer in einem großen Gehege, da wir keinen Garten haben. Theoretisch dürften sie durch die ganze Wohnung laufen, aber die Angst vor Laminat ist sehr groß. Der Boden ist Lava, oder wie war das nochmal? (Sie verlieren natürlich auch Haare, aber nicht so viele wie Hunde, also wäre das schon okay für mich). Die Namen stammen übrigens aus Harry Potter, Star Wars und Stranger Things. Ja, wir sind Film- und Serienfans.
Wichtig zu wissen ist, dass Meerschweinchen Fluchttiere und daher nicht zum Kuscheln geeignet sind. Einfangen, aus dem Gehege heben und knuddeln macht den Tieren Angst. Wir nehmen unsere Schweinchen nur auf den Arm, wenn Medikamente nach einem Tierarzt-Besuch verabreicht oder die Krallen geschnitten werden müssen. Zum Glück haben sie sich mittlerweile an uns gewöhnt und wehren sich kaum gegen solche Aktionen. Vielleicht liegt es aber auch an der Petersilie, mit der sie sich gut bestechen lassen.
Mit dem Streicheln verhält es sich übrigens ähnlich: Hier sollte nichts erzwungen werden. Wenn das Meerschweinchen von selbst zu einem kommt und keine Angst zeigt, kann man anfangen, den Kopf zu streicheln – langsam, weil sich die Nagetiere sonst erschrecken.
OTon
Wir sind junge Mitarbeiter der Oberpfalz-Medien. In unserer Kolumne „OTon“ schreiben wir einmal in der Woche über das, was uns im Alltag begegnet – was wir gut finden, aber auch, was uns ärgert. Dabei geht es weniger um fundierte Fakten, wie wir sie tagtäglich für unsere Leser aufbereiten, sondern um unsere ganz persönlichen Geschichten, Erlebnisse und Meinungen. Wir wollen zeigen, dass nicht nur in Hamburg, Berlin oder München Dinge passieren, die uns junge Menschen bewegen.
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