Von Maria Oberleitner, Kathrin Moch und Susanne Forster
Der Tod gehört zum Leben. Und doch trifft es die meisten hart, wenn ein geliebter Mensch stirbt. Für diese Fälle gibt es Trauerbegleiter wie Elke Burger. 2013 machte sie die Ausbildung zur Hospizhelferin und Trauerbegleiterin. Seitdem leitet sie den "Trauertreff" in Kemnath und engagiert sich als Hospizhelferin beim Kreisverband der Caritas Tirschenreuth.
Freunde-Netzwerk ist wichtig
„Trauernde brauchen Menschen mit Zeit und Mut“, sagt Elke Burger. Das können Freunde oder Familienmitglieder sein. „Menschen, die da sind, und zwar immer wieder“, denn wenn die Trauer erst richtig losgehe sei Unterstützung wichtig.
Trauernden Mut machen
Um Trauernde zu unterstützen rät Elke Burger: „Trauernden Mut machen, wieder in ihren Alltag zurückzufinden“. Dabei sei Verständnis gegenüber den Trauernden wichtig. „Vergleichende Erzählungen vermeiden und nicht auf die Uhr schauen.“
Selbst Initiative ergreifen
Die Trauerbegleiterin empfiehlt, bei Trauernden einfach vorbeizuschauen, etwa mit Kuchen als Mitbringsel. „Man muss auch damit rechnen, dass der Trauernde alleine sein möchte. Wenn Trauernde einen wegschickt, immer wieder versuchen.“
Keine guten Ratschläge
Elke Burger rät davon ab, Trauernden gute Ratschläge zu geben. „Ganz normal unterhalten und sich nicht verstellen. Echtes Interesse gegenüber dem Trauernden zeigen und Zeit für ein Gespräch nehmen. Keinen Aktionismus, einfach da sein.“
Trauer zulassen
„Die Phasen der Trauer akzeptieren, sie bestimmt der Trauernde selbst“, weiß Elke Burger. Trauer brauche Zeit – sie sei individuell und könne bei jedem Betroffenen länger oder auch kürzer sein.
Kraftquellen suchen
Bewegung in der Natur, etwa Radfahren zu einem bestimmten Ziel, „tut der Seele gut“, sagt Elke Burger. Eine Empfehlung von ihr für Trauernde ist es etwa auch, den Sternenhimmel anzuschauen.
In den Alltag hinein finden
Wie Trauernde wieder in den Alltag hineinfinden, sei individuell. Denjenigen, die ihre berufliche Arbeit gerne tun, könne sie gut tun. Sie könne etwa Ablenkung sein. Wenn man alleine daheim ist, würde der Verlust womöglich stärker wahrgenommen.
Rituale entwickeln
Ein Ritual um die Trauer zu verarbeiten könne zum Beispiel der Gang zum Friedhof sein. Elke Burger kennt noch eine weitere Möglichkeit für Trauernde: Zuhause eine Stelle zum Trauern einrichten oder mit den Verstorbenen reden.
Gespräch mit Trauerbegleitern
Allen, die keinen Ansprechpartner im Familien- oder Freundeskreis haben, empfiehlt Elke Burger ein Gespräch mit einem Trauerbegleiter. Dabei könne der Trauernde etwa seine Gedanken sortieren. Auch ein Trauertreff/Trauercafé könne besucht werden.
Anlaufstellen für Trauernde in der Region
- Trauercafé in Amberg: KEB Amberg-Sulzbach, Treffen jeden ersten Mittwoch im Monat von 16 bis 18 Uhr im Paulaner-Gemeindehaus Paulanerplatz 13, Amberg
- Trauerbegleitung in Weiden: Für Kinder, Jugendliche und Erwachsene; Ambulanter Hospiz-und Palliativberatungsdienst Weiden-Neustadt/WN, Felixallee 9; 92660 Weiden , Telefon: 0961 3898740
- Trauergruppe in Grafenwöhr: Katholischer Frauenbund, Treffen jeweils am ersten Dienstag im Monat, 18 Uhr im kleinen Jugendheimsaal, Kerschensteinerstraße 1, 92655 Grafenwöhr
- Trauertreff in Wiesau: Caritas-Kreisverband Tirschenreuth, Treffen in Wiesau ist jeden vierten Montag im Monat um 18 Uhr im Pfarrzentrum (Pfarrer-Ferstl-Straße 3), Informationen bei Elke Burger unter Telefon 09642/1699
- Trauertreff in Pentling: Offener Trauertreff, ohne Anmeldung; Treffen am 2. Donnerstag jeden ungeraden Monats von 17 bis 19 Uhr im Johannes-Hospiz, Hölkering 1, 93080 Pentling
- Trauercafé in Pentling: Offenes Trauercafé, ohne Anmeldung; Treffen am 1. Samstag eines jeden geraden Monats von 15 bis 17 Uhr im Johannes-Hospiz, Hölkering 1, 93080 Pentling
- Begleiteter Trauerspaziergang: 21. November (14 Uhr) ab Pfarrheim Eustachius Kugler, Kirchplatz 4, 93149 Nittenau, Anmeldung unter 09436/3009313 oder hospiz[at]caritas-sad[dot]de
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