Oberpfalz
10.07.2024 - 10:38 Uhr

Hilfe! Ich hab zu viele ...

Den Kleiderschrank ausmisten: Eine machbare Aufgabe, oder? Vor allem, wenn man denkt, gar nicht so viel zu besitzen. Redakteurin Katrin Pasieka-Zapf geht optimistisch an die Sache, wird aber bereits nach kurzer Zeit vom Gegenteil überzeugt.

Unsere Redakteurin musste sich gezwungenermaßen mit ihren Klamotten beschäftigen. Symbolbild: agentur_dpa
Unsere Redakteurin musste sich gezwungenermaßen mit ihren Klamotten beschäftigen.

... Klamotten! In meinem Urlaub stand ich gefühlt kurz vor einem Nervenzusammenbruch. Schuld war unser gemeinsamer Kleiderschrank. Eigentlich würde ich von mir selbst behaupten, dass ich eine normale Anzahl an Kleidungsstücken besitze. Neue Sachen und eine Shoppingtour nach Bayreuth gibt es eher selten. Eigentlich nur, wenn etwas nicht mehr passt oder man es wirklich nicht mehr anziehen kann. Warum ich nun denke, dass ich viel zu viele Klamotten besitze? Drei Tage meines Urlaubs hatte ich zur Neugestaltung unseres Schlafzimmers eingeplant. Dazu gehören das Streichen sowie der Aufbau unseres neuen Bettes. Einen Tag ausräumen, am nächsten Tag, streichen und am dritten Tag alles wieder an seinen Platz räumen. Sollte doch zu machen sein – oder?

Schließlich war der Tag des Ausräumens gekommen. Ich beginne mit der leichteren Aufgabe: dem Bücherregal. Dann der Kleiderschrank. Wo anfangen? Ich entscheide mich für die Schublade voller Socken. Oh Mann, sind das viele! Warum nicht gleich ausmisten? Uns so verbringe ich viel Zeit mit dem Gedanken, welches Sockenpaar weiter in meiner Schublade leben darf. Die Motivation ist im Keller. Als Nächstes die T-Shirts. Lust zum Aussortieren habe ich keine mehr. Ich gebe auf und staple unsere Hosen, Pullis und Sportklamotten in die vorbereiteten Wäschekisten. Diese füllen sich rasant, der Platz im Ausweichlager Wohnzimmer wird immer geringer. Wohin nur mit den ganzen Klamotten? Unsere Reisekoffer müssen daran glauben. Als der Schrank endlich leer ist, muss ich mich – gefühlt – zum Sofa zwängen. Ich fühle mich richtig unwohl. Der Mensch besitzt einfach zu viele Dinge. Wie soll das alles nur wieder in den Schrank?

Mut macht der Anstrich am nächsten Tag. Wir kommen gut voran. Es wird Abend, es wird Morgen, der dritte Tag. Der Blick ins volle Wohnzimmer lässt die Motivation sinken. Das ist die Gelegenheit, sage ich mir. Zu Rock- und Metalsongs nehme ich mir die einzelnen Kleiderhaufen vor. Sortiere sie in Wegwerfen, Weitergeben und Aufheben. Und siehe da, einen ganzen Nachmittag später ist der Schrank wieder frisch einsortiert, mit deutlich weniger Klamotten als zuvor. Ich bin stolz, auf meine Leistung und nehme mir vor: In Zukunft regelmäßiger Kleidung aussortieren, dann bleiben mir Stress und schlechte Laune – hoffentlich – erspart.

Oberpfalz04.07.2024
OnetzPlus
Schwandorf26.03.2024
Hintergrund:

Oton

Wir sind junge Mitarbeiter von Oberpfalz-Medien. In unserer Kolumne "OTon" schreiben wir einmal in der Woche über das, was uns im Alltag begegnet – was wir gut finden, aber auch, was uns ärgert. Dabei geht es weniger um fundierte Fakten, wie wir sie tagtäglich für unsere Leser aufbereiten, sondern um unsere ganz persönlichen Geschichten, Erlebnisse und Meinungen. Wir wollen zeigen, dass nicht nur in Hamburg, Berlin oder München Dinge passieren, die uns junge Menschen bewegen.

 
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