Sulzbach-Rosenberg
20.09.2024 - 15:43 Uhr

Was zur Hölle ist "Klackern" eigentlich?

Stefan Raab meldet sich zurück – ganz zur Freude von Volontär Max Schlötter. Das Comeback des Kult-Moderators bringt Erinnerungen zurück: Lange Fernsehnächte, dumme Sprüche und "Klackern" – was auch immer das sein mag.

Stefan Raab ist zurück! Nach einer jahrelangen Schaffenspause startet der Kult-Moderator wieder mit einer eigenen Show bei RTL+. Archivbild: Matthias Balk/dpa
Stefan Raab ist zurück! Nach einer jahrelangen Schaffenspause startet der Kult-Moderator wieder mit einer eigenen Show bei RTL+.

Zugegeben: Der Boxkampf zwischen Stefan Raab und Regina Halmich am vergangenen Samstag ließ sportlich gesehen eher zu wünschen übrig. Viel wichtiger ist allerdings was Raab nach dem "Showdown" verlauten ließ: "Ich hab mir überlegt, ich mach wieder Shows." Stefan Raab, der zur besten Sendezeit wieder über die heimischen Bildschirme flimmert – ein Traum. "Schlag den Raab", die wohl populärste Show des mittlerweile 57-Jährigen, hat mich früher schon immer an den Fernseher gefesselt.

Der Kölner, der sich damals wie heute, für keinen blöden Spruch zu Schade war, duellierte sich in schier niemals enden wollenden Sendungen mit Studenten, Polizisten und Ärzten. Und auch wenn ein Spiel noch so banal sein mochte, schaffte Raab es, erst Matthias Opdenhövel und später Steven Gätjen, mit endlosen, unnötigen Fragen zur Weißglut zu bringen. Mit "Schlag den Raab" verbinde ich allerdings auch unzählige Werbepausen. Ein Klassiker, der eigentlich nie fehlen durfte: "Vodka Gorbatschow - Des Vodkas reine Seele." Eine Werbung, für die ich, so ehrlich muss man sein, heutzutage empfänglicher wäre als noch vor zehn Jahren.

Schier unbezwingbar schien Raab in allen Spielen, die nur annährend etwas mit motorisierten Gefährten zu tun hatten. Ob er einen Bagger einparken oder mit einem Go-Kart durchs Studio rasen musste, hier hatte selbst ein Kampfpilot irgendwie keine Chance gegen den Entertainer. In insgesamt 54 Ausgaben ging Raab immerhin 38 Mal als Sieger vom Platz. Es waren schöne, aber auch lange Abende vor dem Fernseher. Ich würde lügen, wenn ich sagen würde, dass ich immer bis zum Ende durchgehalten habe.

Erst mittlerweile fällt mir auf, wie teuflisch das Konzept "Schlag den Raab" mitunter sein konnte. Ein Grundschullehrer hat die Chance, sein Leben für immer zu verändern und verliert dann nach mehreren Stunden in einem Entscheidungsspiel wie "Klackern" mehrere Millionen Euro. Währenddessen springt im Hintergrund Multimillionär Raab, der wohl eine Gage in Höhe der Gewinnsumme einstreicht, wie ein Flummi durchs Studio und lässt ein lautstarkes "JAAAAAAAAA" los. Das tut natürlich weh. Und: Was zur Hölle ist eigentlich "Klackern"?

Wie auch immer. Raab kommt also zurück, zwar nicht mit "Schlag den Raab" und auch nicht auf ProSieben, aber er kommt zurück. Ein Zugewinn für die deutsche Unterhaltungsbranche. Die Pressekonferenz nach seinem Boxkampf dürfte viele Raab-Fans beruhigen: Geändert hat er sich in all den Jahren nicht.

 
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