In der Talkrunde sitzen am Donnerstag, 24. Mai, auch Bundesgesundheitsminister Jens Spahn und Katja Kipping von den Linken. Das Thema lautet "Neustart in der Pflegepolitik?" und läuft von 22.15 bis 23.30 Uhr auf dem Zweiten.
"Das ZDF hat bei mir angerufen und gefragt, ob ich dabei sein will", sagt Schmid. Warum die Fernsehleute auf die Ambergerin aufmerksam wurden, kann sie nur vermuten: "Vielleicht liegt es an meinem Netzwerk." Sie ist Vereinsgründerin der Gruppe Pflegende Angehörige - eine Organisation, die in ihrer Art lediglich ein Pendant im Norden hat. Auf Facebook gehören knapp 6000 Mitglieder zu der von der Ambergerin betreuten Gemeinschaft. "Mein PC ist von morgens bis abends an. Das läuft so nebenbei." Sie moderiert, stellt Fragen, erzählt aus ihrem Alltag, unterstützt und liest mit. "Die Gesellschaft soll mitbekommen, mit was pflegende Angehörige zu kämpfen haben", sagt die Ambergerin.
Sie hat damit viel Erfahrung. Seit 22 Jahren kümmert sich Kornelia Schmid um ihren Mann, der an Multiple Sklerose erkrankt ist. Die zwei Jahrzehnte haben sie zu einer Expertin in Sachen Pflege gemacht. Und immer wieder erhebt sie ihre Stimme für diejenigen, die zu Hause in den eigenen vier Wänden Schwerstarbeit, oft rund um die Uhr, leisten. Wenn Kornelia Schmid vor den Augen vieler Fernsehzuschauer ihre Argumente vertritt, dann ist zu Hause nicht nur allein deswegen Festtagsstimmung. Kornelia Schmids Tochter wird am Freitag heiraten. "Und ich habe gesagt, ich muss vormittags am Standesamt sein." Kurzerhand wurde ihr versprochen, sie nach dem Auftritt in Berlin von einem Chauffeur nach Hause fahren zu lassen. Die Sendung werde gegen 23.30 Uhr beendet sein, danach sei noch ein kurzer Austausch geplant.
Vermutlich werde sie gegen 4 Uhr zu Hause sein. Immer noch rechtzeitig, um zum Amberger Standesamt zu kommen. Zu viel wird Kornelia Schmid so schnell nichts. "Wir müssen unseren Mund aufmachen."



















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