Amberg
16.03.2022 - 13:28 Uhr

Blick auf die Hohenburg vor fast 62 Jahren

Ludwig Nerb liebt seine Heimat. Nun hat er einen Schatz gehoben: Alte Bilder, die er digitalisieren lassen hat.

Heimatfreund Ludwig Nerb aus Poppenricht erwarb aus einem Nachlass eine Reihe von Dias aus dem Landkreis Amberg-Sulzbach. Leider ist der Fotograf nicht bekannt. Dieter Dörner, Sprecher der Heimatpfleger im Landkreis, digitalisierte auf Wunsch einige der besonders schönen Aufnahmen. Diese beiden Aufnahmen vom „Schwanawirtsberg“ nördlich von Hohenburg aus aufgenommen, zeigen mit Datum 24. Juli 1960 den Burgberg Hohenburg noch mit den ehemaligen Fluren und fast ohne Bewaldung. Nach Auskunft von Hohenburgs Bürgermeister Florian Junkes wurde in den 1960er Jahren eine Aufforstung durchgeführt, da die Fahrzeuge im Truppenübungsplatz Hohenfels, der Burgberg liegt bereits seit 1938„im Platz“, zu viel Staub aufwirbelten. Durch die Aufforstungsmaßnahme hoffte man dem Staub etwas Abhilfe zu leisten.

Die Geschichte des Marktes ist eng mit dem Grafengeschlecht der Hohenburger, die dem Hochadel angehörten, verbunden. Als Vertraute Kaiser Friedrich II. spielten sie in dessen Italienpolitik eine wichtige Rolle und gelangten dadurch zu Macht und Ansehen. Nach dem Tod des Herrschers kam es zu Kämpfen um sein Erbe, in deren Verlauf 1256/57 drei Hohenburger Grafen in sizilianischen Kerkern starben, unter ihnen auch Markgraf Berthold, ein Minnesänger, der auch in der Manesse Liederhandschrift verewigt ist. Nach einem vorher geschlossenen Erbvertrag fiel die Herrschaft bis 1810 an das Hochstift Regensburg. Dieses setzte einen Pfleger ein, der seinen Sitz zuerst auf der Burg, dann im sogen. Pflegschloss nahm, das nun auch schon seit Jahren auf seine Sanierung und neue Nutzung wartet. Durch die Schaffung des Truppenübungsplatzes Hohenfels ab 1938 verlor der einst blühende Markt einen Großteil seines Hinterlandes.

 
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