Johnny Gold – The King of Schlager

Amberg
19.07.2023 - 10:28 Uhr
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Wo die Stimmung kocht und die Glückshormone fließen, da ist er zu Hause. Der Schlagersuperstar. Der Bühnengott. Der gekrönte Kaiser des erregenden Hüftkreisens.

Seit über 25 Jahren verwandelt sich der Amberger Thiemo Lacher regelmäßig in Johnny Gold

Seit über 25 Jahren verwandelt sich der Amberger Thiemo Lacher regelmäßig in Johnny Gold, um sich mit unerreichter Lässigkeit auf die Bühnen dieser Welt zu schwingen und sein Publikum mit Schlagerhits und seiner Glitzergitarre zu verzaubern.

ONETZ: Früher wussten viele nicht, wie Johnny Gold im echten Leben heißt. Warum eigentlich?

Johnny Gold: Lange Zeit habe ich Johnny Gold ganz strikt von mir getrennt. Der Johnny, der war einfach ein verrückter, extrovertierter Superstar aus Las Vegas, der mit mir selbst nichts zu tun hatte. Ich glaube, das hat mich damals auch gerettet. Wenn man als Künstler mit einer anderen Identität auf die Bühne geht, dann muss man gar nicht nervös sein. Denn mit dem, was der Typ da oben machte, hatte ich gar nichts zu tun. (lacht) Wenn mich Leute wegen meiner dummen Witze mal beschimpft haben, habe ich einfach gesagt: „Das war nicht ich, das war Johnny Gold.“

ONETZ: Ist das inzwischen anders?

Johnny Gold: Früher war Johnny Gold eine Kunstfigur, die immer so neben mir hergelebt hat. Inzwischen verschwimmen die Grenzen aber schon fast. Heute trete ich ja auch immer wieder mal als Thiemo Lacher auf – dann allerdings mit anderen Songs, nicht mit Schlagern.

ONETZ: Als Johnny Gold warst du in den 1990ern plötzlich gefeierter Schlagersuperstar, Radio- und Fernsehauftritte gehörten zu deinem Alltag. Wie war das für dich, plötzlich berühmt zu sein?

Johnny Gold: Dieses Bekanntsein wurde für mich irgendwann schon fast unangenehm. Egal wo man ist, überall drehen sich die Köpfe um und man hört die Leute seinen Namen flüstern. Und das hört einfach nicht auf. Das ging bei mir ja wirklich jahrelang so. Nein, das ist nicht schön, das ist teilweise sogar richtig unangenehm. Darum bin ich froh, dass es heute nicht mehr ganz so schlimm ist. Bestimmt erkennen mich viele Leute auch jetzt noch, aber ich habe nicht mehr das Gefühl, ständig unter Beobachtung zu stehen.

ONETZ: rotz deines Erfolges hast du die Musik jedoch nie zu deinem Beruf gemacht …

Johnny Gold: Irgendwann war klar, ich kann das auf diesem Level nicht neben meinem Hauptjob als Bewährungshelfer laufen lassen. Da stand dann schon die Frage im Raum, wie das alles weitergehen sollte. Ich habe mich dann sehr bald und ganz bewusst dazu entschieden, die Musik nicht zu meinem Beruf zu machen. Denn ich wollte einfach nicht von meiner Musik leben müssen. Denn dann wird der Spaß schnell zum Job.

ONETZ: Schlager machen also Spaß?

Johnny Gold: Man muss sich natürlich trauen, sich darauf einzulassen. Aber gerade dieses gemeinsame Singen, das hat etwas Magisches. Ich verstehe mich bei meinen Auftritten auch als Teil des Publikums. Man singt zusammen, vergisst einfach Zeit und Raum und schwelgt in einem Song, der ans Herz geht. Das hat auch gar nichts mit dem Kopf zu tun. Den darf man da auch einfach mal ausschalten und das Leben und den Augenblick genießen.

ONETZ: Gibt es auch Hits, die du niemals singen würdest?

Johnny Gold: Was ich so gar nicht mag, sind diese Ballermann-Hits. Ich spiele auch keine neuen Schlager, mein Herz hängt eben an den Hits aus den 1970ern. Die haben so etwas herrlich Unschuldiges und Unbedarftes.

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