Aus Japan kommen die beiden sympathischen Musiker Takako Ono (Klavier, Komposition, Arrangement) und Hironaru Saito (Quer-, Piccolo-, Kontrabassflöte). Einen bemerkenswerten Gastauftritt hatte Cellist Florian Bischof (Mitglied der Nürnberger Symphoniker).
Einzigartige Klangwelten zauberten die beiden Preisträger verschiedener internationaler Wettbewerbe in den Saal. Darunter bekannte Stücke wie "Karneval der Tiere" von Camille Saint-Saens, Antonio Vivaldis "Vier Jahreszeiten" (ganz ungewöhnlich in dieser Besetzung!), oder Franz Schuberts Variationen für Flöte und Klavier über "Trockene Blumen" aus "Die schöne Müllerin". Beide Solisten spielten überaus wirkungssicher. Mit großer Leidenschaft wurden Prosa-Passagen ausgekostet, Harmonien sensibel zelebriert und Stimmungen skizziert. Langer Atem, schwingendes Vibrato, unglaubliches Atemvolumen und variable Tonvielfalt - damit faszinierte Hironaru Saito auf verschiedensten kleinen bis übermannsgroßen Flöten das hingerissene Publikum.
Takako Ono überzeugte mit technisch-brillanter Koketterie auf dem Flügel. Ein besonderes Erlebnis auch die Kompositionen der jungen Japanerin mit dem Titel: "Träume aus zehn Nächten" - wenn das Klavier eintauchte ins Geschehen, wenn Dialoge geführt wurden zwischen Flöte, Cello und Piano, wenn Spannung sich aufbaute und erlösende Klangmomente das Hören und Hineinlauschen immer neu herausforderte.
Laut-Leise-Kontraste bauten sich auf, fremde Töne schmeichelten, rhythmisch federnde Energie breitete sich aus. Der Zuhörer tauchte ein in die Musik, in die Träume, in das wirklich mitreißende Spiel der Künstler. Der außergewöhnliche Konzertabend hätte wirklich mehr Beachtung verdient. Die Namen der Konzertreihe Capriccio, wie auch der ausführenden Künstler: Takako Ono (Klavier, Komposition, Arrangement), Hironaru Saito (Quer-, Piccolo-, Kontrabassflöte) und Cellist Florian Bischof sollten sich Liebhaber der klassischen Musik merken.
Die Klassikreihe Capriccio im Musikomm findet eine Fortsetzung, wie Tobias Stöcklmeier, Geschäftsführer des Amberger Kulturwerks berichtet. Die Idee, mit der neuen Klassikreihe ein Format anzubieten, welches das Amberger Konzert-Leben bereichert und Freunde sowohl klassischer als auch moderner E-Musik anspricht, hatte der studierte Gitarrist schon länger.
„Ich hoffe damit auch eine Plattform für Amberger Künstler zu schaffen, in einer Form, die es auch jungen Menschen möglich macht, sich für ‚ernste Musik‘ zu begeistern und vielleicht eine Brücke oder Ergänzung sein kann zum Angebot des Stadt-Theaters und Kultur-Referats“, so seine Aussage und weiter: „Da aller Anfang bekanntlich schwer ist, hat es mich gefreut, in Florian Bischof, Cellist bei den Nürnberger Symphonikern, einen Kollegen zu finden, der gleich von meiner Idee begeistert war und mit seinen Kontakten den Start unserer neuen Konzert-Reihe möglich gemacht hat“.
Das Ensemble Lunata machte den Auftakt. Weitergehen wird es am Samstag, 12. Januar, mit dem Duo Florian Bischof & Karina Habuchiya aus Nürnberg, beide Mitglieder der Nürnberger Philharmoniker, die Werke von Franz Schubert, Julius Roentgen und anderen interpretieren: Beide teilen die Freude an konzertant-virtuoser und leidenschaftlich-mitreißender vielschichtiger Kammermusik.
Den Abschluss dieser ersten Saison macht dann am 30. März das Streichquartett Dalverny unter anderem mit Stücken von Robert Schumann: Meilensteine des Streichquartetts – mit Elan bringen die vier jungen Musiker bedeutende Klassiker der Königsdisziplin Streichquartett auf die Bühne. Zusammengebracht durch die Orchesterakademie der Nürnberger Symphoniker, stehen die vier am Anfang ihrer musikalischen Karriere. Das Ensemble ist nicht nur jung und motiviert, sondern auch multi-national. Mit vier Personen stehen auch ebenso viele Nationen auf der Bühne – neben Spanien und Deutschland sind auch Taiwan und Kanada vertreten. Musik kennt eben keine (Landes)Grenzen. (msc)
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