München
25.01.2022 - 14:53 Uhr

Bayern lockert die Corona-Regeln für Kinos, Kultur und Sport

Die Staatsregierung hat erwartungsgemäß mehrere Lockerungen von den Corona-Maßnahmen in den Bereichen Jugendarbeit, Kultur und Sport beschlossen. Sie gelten ab Donnerstag. Die Schulen in Bayern sollen weiter offen bleiben.

Ab Donnerstag dürfen in Bayern wieder mehr Besucher ins Kino. Archivbild: Stephan Huber
Ab Donnerstag dürfen in Bayern wieder mehr Besucher ins Kino.

Ab Donnerstag dürfen Kunst- und Kultureinrichtungen sowie Kinos ihre maximale Zuschauerkapazität zu 50 Prozent auslasten. Um dies zu gewährleisten, fällt der verpflichtende Mindestabstand von 1,5 Metern weg. Bei der Besetzung solle aber trotzdem auf Abstände geachtet werden, betonte Staatskanzleiminister Florian Herrmann (CSU) nach dem Beschluss am Dienstag. Alle anderen Zugangsbeschränkungen wie 2G plus oder die Maskenpflicht bleiben erhalten.

Für den Bereich der institutionalisierten Jugendarbeit gilt künftig 3G als Zugangsvoraussetzung. Damit können auch nur getestete Kinder und Jugendliche Einrichtungen betreten und Veranstaltungen besuchen. Es gelten dann die gleichen Regeln wie für den Schulbesuch. Schülerinnen und Schüler brauchen neben den regelmäßigen Tests an den Schulen keine weitere Nachweise.

Sport wieder vor Zuschauern

Auch für Prüfungen, Meisterkurse und in Fahrschulen wird die 2G-plus-Regel durch 3G ersetzt. Die Hotspot-Regel, wonach in Regionen mit einer Sieben-Tages-Inzidenz von über 1000 – in Bayern sind davon aktuell 29 Landkreise und kreisfreie Städte betroffen – bleibt bis vorerst 9. Februar ausgesetzt. Damit wird es bis mindestens dahin auch keine regionalen Lockdowns geben.

Bei überregionalen Sportveranstaltungen, die zuletzt ohne Zuschauer stattfinden mussten, dürfen ab Donnerstag wieder bis zu 25 Prozent der verfügbaren Sitzplätze belegt werden. Die Höchstbesucherzahl liegt bei 10.000. Alle anderen Einschränkungen wie 2G plus, die FFP2-Maskenpflicht, das Alkoholverbot und die Einhaltung von Mindestabständen bleiben bestehen. Herrmann erklärte, man habe aufgrund der Entwicklung mit der Omikron-Mutante "lageangepasste Entscheidungen" getroffen.

Weiter Präsenz an Schulen

Nach Auskunft von Kultusminister Michael Piazolo (Freie Wähler) wird an Bayerns Schulen am Präsenzunterricht für alle festgehalten. Dies gelte trotz einer steigenden Tendenz bei Infektionszahlen und Quarantänefällen. Bayern folgt damit dem Vorgehen Berlins nicht, wo die Schulpflicht vorübergehend ausgesetzt wurde. Zur Begründung verwies das Kultusministerium auf den hohen Schutzstandard an Bayerns Schulen, an denen anders als in Berlin bereits seit Monaten mehrfach wöchentlich Pflichttests durchgeführt würden.

Nach Angaben Piazolos arbeiten in Bayern aktuell 93 Prozent aller Schulen in voller Präsenz. Rund 2,5 Prozent der Schülerinnen und Schüler befänden sich gegenwärtig in Quarantäne.

Weiden in der Oberpfalz21.01.2022
Hintergrund:

Milder Verlauf bei Omikron

  • Auch in Bayern mehren sich die Hinweise, dass eine Infektion mit der Omikron-Mutante des Corona-Virus zu weniger schweren Krankheitsverläufen führt.
  • Es gebe offenbar eine "Entkoppelung" der Neuinfektionen von der Belegung in den Intensivstationen, erklärte Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) unter Berufung auf aktuelle Daten.
  • Demnach lag auf dem Höhepunkt der Delta-Welle Ende November die Sieben-Tages-Inzidenz in Bayern bei 652, wenige Tage später wurde bei den Belegungen der Intensivbetten mit Corona-Patienten der bisherige Höchstwert von 1081 erreicht.
  • Vergangenen Donnerstag lag die Inzidenz vergleichbar mit dem Wert von Ende November bei 661, aktuell liegen in den Intensivstationen aber nur 341 Corona-Infizierte.
  • Die Gefahr, nach einer Omikron-Infektion ins Krankenhaus zu müssen, liegt laut Holetschek um 52 bis 67 Prozent niedriger als bei Delta, die Gefahr einer Einweisung in die Intensivstation um 67 bis 76 Prozent niedriger.
  • Die Aufenthaltsdauer der mit Omikron ins Krankenhaus eingewiesenen Patienten sei um 70 Prozent kürzer, es gebe auch kaum noch Patienten, die beatmet werden müssten.
  • Holetschek betonte allerdings, dass es sich dabei um vorläufige Zahlen handle. "Wir müssen weiter aufpassen und jederzeit bremsbereit sein", sagte er. Verlässliche Zahlen, wie hoch der Anteil ungeimpfter Corona-Patienten in den Krankenhäusern ist, liegen weiterhin nicht vor.
 
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