Von Kristin Winderl mit dpa
Auch am Donnerstagmorgen warnt der Deutsche Wetterdienst (DWD) weiterhin vor Glatteis. Auf Bayerns Autobahnen und im Zugverkehr gibt es wegen der Wetterlage Behinderungen.
Für den südlichen Teil von Baden-Württemberg und Bayern warnt der (DWD) wieder vor Glatteis und Schneefall. Landesweit gebe es leichten bis mäßigen Frost, im Osten auch strengen Frost. Der Deutsche Wetterdienst erwartet am Donnerstag bis zum Vormittag Glatteis bei Temperaturen von drei bis minus fünf Grad Celsius. Zum Freitag hin lockert es auf: In Franken gäbe es sogar zeitweise Sonne. Auch am Wochenende bleiben die Temperaturen im Freistaat unter null Grad.
Bereits in der Nacht hat es vielerorts auf den Straßen gekracht. Schwer verletzt wurde dabei niemand, wie mehrere Polizeien mitteilten. Auf den Autobahnen 9 und 99 bei München kam es zu über ein Dutzend Unfällen mit 23 beteiligten Fahrzeugen. Insgesamt entstand dabei ein Schaden von rund 120.000 Euro.
A8 gesperrt
Ein Lkw-Unfall auf schneebedeckter Fahrbahn hat eine Vollsperrung der Autobahn 8 in Oberbayern ausgelöst. Ein Lastwagen war am frühen Donnerstagmorgen bei Odelzhausen im Kreis Dachau ins Schlingern gekommen, woraufhin der Lkw-Anhänger umkippte. Der Fahrer blieb bei dem Unfall unverletzt, wie ein Polizeisprecher weiter sagte.
Die A8 wurde um die Unfallstelle herum in Richtung München voll gesperrt. Die Bergungsarbeiten könnten noch einige Stunden dauern, hieß es am Morgen. Eine Umleitung wurde eingerichtet, allerdings müssten Autofahrer auch dort aufgrund der Wetterverhältnisse mit Wartezeiten rechnen, sagte der Sprecher.
Auf den Bahnstrecken gäbe es trotz der extremen Witterungen bisher keine nennenswerten Einschränkungen. Das sagte ein Sprecher der Deutschen Bahn am Donnerstagmorgen. Das Unternehmen Go-Ahead Bayern meldete hingegen bereits am Morgen einige beschädigte Züge als Folge des Eisregens am Mittwoch. Deswegen sei der Zugbetrieb reduziert. Unter anderem fallen Züge auf der Strecke Augsburg – München und Augsburg – Ulm aus. Besonders im Augsburger Netz seien die Fahrzeuge "dem Blitzeis nicht gewachsen", wie das Unternehmen mitteilte.
Unfälle in der Oberpfalz
Auch in der Oberpfalz berichtet die Polizei von ersten kleineren Glätteunfällen. Mittwochabend gegen 22 Uhr kam ein 19-Jähriger laut Polizei Schwandorf in der Dachelhofer Straße in Schwandorf beim Abbiegen uns Schleudern und beschädigte einen Gartenzaun. Bereits gegen 15 Uhr am Mittwoch geriet ein 22-Jähriger mit seinem Wagen auf der Kreisstraße in Wiefelsdorf (Schwandorf) ins Rutschen und stieß gegen die Leitplanke. Gegen 16.30 Uhr gab es beim "Klardorfer Kreisel" einen Auffahrunfall, bei dem die schneeglatte Fahrbahn laut Polizei eine Rolle gespielt haben könnte. Bei den Unfällen im Gebiet der Polizeiinspektion Schwandorf wurde niemand verletzt.
Auch die Amberger Polizeistationen waren aufgrund der Witterungsverhältnisse im Einsatz. Am Mittwochnachmittag gegen 14 Uhr fuhr ein 30-jähriger Amberger im Haager Weg und rutschte in einer Kurve in den entgegenkommenden Wagen einer 44-Jährigen. Die Frau und ihre Tochter kamen leichtverletzt in ein Krankenhaus, beide Autos mussten abgeschleppt werden. Leicht verletzt hat sich auch ein 59-jähriger Rollerfahrer in der Fuggerstraße, als er wegen der Glätte stürzte. Weitere Unfälle blieben im Bagatellbereich.
Insgesamt gab es nach Angaben des Polizeipräsidiums Oberpfalz am Mittwochnachmittag und am Abend in der Oberpfalz gut 42 Glätteunfälle. Dabei wurden vier Personen leicht verletzt. Am Donnerstag entspannte sich die Lage wieder. Die Polizei registrierte keine erhöhte Zahl an Unfällen.
In der Oberpfalz warnt der DWD am Donnerstag noch vor leichter Glätte und Frost.
A9 bei Berg fünf Stunden gesperrt
Auf der Autobahn 9 von Berlin nach Bayreuth ereignete sich in Fahrtrichtung nach Süden zwischen den Anschlussstellen Rudolphstein und Berg am Donnerstagmorgen ein schwerer Verkehrsunfall. Ein Auto und ein Lastwagen stießen zusammen. Die Autobahn war gesperrt. Zur Versorgung der Verletzten war auch der Rettungshubschrauber im Einsatz. Nach fünf Stunden hob die Polizei die Sperre in Richtung München wieder auf. An dem Verkehrsunfall bei Berg waren vier Fahrzeuge beteiligt. Ein 81-jähriger Autofahrer aus Thüringen erlitt dabei tödliche Verletzungen.
Ein Audi-Fahrer war am Donnerstagvormittag, gegen 9 Uhr, auf der Fahrt Richtung Süden bei Berg ins Schleudern geraten und mit einem Lastwagen zusammengestoßen. Beide Unfallfahrzeuge kamen auf dem Standstreifen zum Stehen. Ein nachfolgender Lastwagen bremste wegen Unfalls stark ab, weshalb ein 81-jähriger Volkswagen-Fahrer in das Heck dieses Lastwagens fuhr. Sein Wagen schob sich zur Hälfte unter den Lastwagen. Der 81-Jährige erlitt bei dem Zusammenstoß tödliche Verletzungen und starb noch an der Unfallstelle. Den Gesamtschaden schätzt die Polizei auf 50 000 Euro.
Ebenfalls auf der A9, aber bereits am Mittwochnachmittag, ereignete sich ein weiterer Glätteunfall. Ein 48-Jähriger fuhr mit seinem Audi auf der Autobahn in Richtung Süden, als er laut Verkehrspolizei bei Stammbach (Landkreis Hof) wohl wegen unangepasster Geschwindigkeit in die Leitplanke schlitterte. Der Schaden am Wagen liegt bei rund 20.000 Euro, der Fahrer blieb unverletzt.
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