Nach der Serie von gesprengten Geldautomaten in der Oberpfalz und Bayern sind neun Verdächtige in den Niederlanden gefasst worden. Sie werden beschuldigt, für mehr als 50 Sprengungen in Süddeutschland verantwortlich zu sein – auch in der Oberpfalz. Das berichtete das bayerische Landeskriminalamt (BLKA) und die Staatsanwaltschaft Bamberg bei einer Pressekonferenz am Donnerstagvormittag in München. Neun Personen im Alter zwischen 25 und 41 wurden demnach festgenommen, drei werden noch per Haftbefehl gesucht. Die Täter erbeuteten laut Einsatzleiter Jürgen Harle vom BLKA mehr als 5,2 Millionen Euro, der Sachschaden beläuft sich auf 6,5 Millionen Euro.
Wie bereits bekannt, gab es am Montag eine Razzia in den niederländischen Provinzen Limburg und Utrecht, wo mehrere Haftbefehle und Durchsuchungsbeschlüsse vollstreckt worden waren. Dort seien laut Ermittlern jede Menge Geld, Luxus-Uhren sowie neun vorbereitete Sprengstoffpakete gefunden worden.
Die Staatsanwaltschaft Bamberg, das bayerische Landeskriminalamt und das Landeskriminalamt Baden-Württemberg ermitteln mit den niederländischen Behörden seit mehreren Monaten gegen die Gruppe, der vorgeworfen wird, seit 2021 von den Niederlanden aus kommend, in Bayern und Baden-Württemberg mehr als 50 Geldautomaten gesprengt zu haben.
Im vergangenen Jahr kam es allein in Bayern zu 37 Fällen von gesprengten Geldautomaten, das waren 20 mehr als im Jahr davor. In der Oberpfalz wurden im vergangenen Jahr fünf Geldautomaten gesprengt. Ende Juni knallte es in einer VR-Bank-Filiale in Wernberg-Köblitz (Landkreis Schwandorf), im Juli in einer Sparkasse in Regensburg, im Oktober in einer Commerzbank in Wiesau (Landkreis Tirschenreuth) sowie in einer Sparkasse in Luhe (Landkreis Neustadt/WN) und im November in einer Sparda-Bank in Regensburg. In einigen Fällen befanden sich die Automaten in bewohnten Gebäuden.
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