Flossenbürg
17.03.2025 - 11:48 Uhr

KZ-Gedenkstätte Flossenbürg zeigt die Wanderausstellung "Die Verleugneten. Opfer des Nationalsozialismus 1933 – 1945 – heute"

Die KZ-Gedenkstätte Flossenbürg widmet sich in einer Ausstellung den verleugneten Opfern des Nationalsozialismus. Die Schicksale der als "Asoziale" und "Berufsverbrecher" Verfolgten rücken ins Zentrum.

Essensappell im Steinbruch des KZ Flossenbürg, ein SS-Foto von 1942. Bild: Niederländisches Institut für Kriegsdokumentation
Essensappell im Steinbruch des KZ Flossenbürg, ein SS-Foto von 1942.
  • Was: Ausstellung "Die Verleugneten. Opfer des Nationalsozialismus 1933 – 1945 – heute"
  • Wann: 20. März bis 14. September; Eröffnung am Mittwoch, 19. März, um 18 Uhr
  • Wo: KZ-Gedenkstätte Flossenbürg

Die KZ-Gedenkstätte Flossenbürg zeigt vom 20. März bis zum 14. September die Ausstellung "Die Verleugneten. Opfer des Nationalsozialismus 1933 – 1945 – heute". Sie wird von einem umfassenden Rahmenprogramm begleitet. Die Ausstellung erinnert an Menschen, die im Nationalsozialismus als "Asoziale" und "Berufsverbrecher" verfolgt wurden. Ihre Erfahrungen stehen im Zentrum.

Zwischen 1933 und 1945 greifen Behörden und Polizei gesellschaftliche Vorurteile auf. Sie kontrollieren, drangsalieren und berauben Zehntausende ihrer Freiheit. Viele werden ermordet. Die Bundesrepublik, die DDR und Österreich verweigern den Betroffenen eine Entschädigung. Ihre Unrechtserfahrungen werden verleugnet. Erst im Februar 2020 entschied der Deutsche Bundestag: "Niemand saß zu Recht in einem Konzentrationslager, auch die als ‚Asoziale‘ und ‚Berufsverbrecher‘ Verfolgten waren Opfer der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft”.

Die Ausstellung stellt eines der wichtigsten erinnerungspolitischen Vorhaben des Jahrzehnts in der Bundesrepublik dar. "Diese Ausstellung ist seit vielen Jahrzehnten überfällig", sagt Professor Dr. Jörg Skriebeleit, Leiter der KZ-Gedenkstätte Flossenbürg. "Denn sie widmet sich Zehntausenden bewusst verleugneten Opfern des Nationalsozialismus. Im Zentrum stehen die individuellen Geschichten von Menschen, denen bislang keine Aufmerksamkeit galt und die keine Stimme hatten." Kuratorisch und gestalterisch beschreite die Wanderausstellung neue Wege. Illustrationen zeigen Erfahrungen, Lebensweisen und Verfolgung dieser Menschen.

Die Ausstellung, die gemeinsam mit der Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas entwickelt wurde, wird am Mittwoch, 19. März, um 18 Uhr im Veranstaltungsaal im Bildungszentrum der KZ-Gedenkstätte Flossenbürg eröffnet. Ein Grußwort spricht dabei auch Professor Dr. Frank Nonnenmacher, Neffe des ehemaligen Flossenbürger Häftlings Ernst Nonnenmacher und Vorsitzender des Angehörigen-Verbands vevon e.V. Einblicke in die Verfolgung ihrer Familien geben die Angehörigen Dr. Christian Eckl, Ines Eichmüller und Levinia Stevens.

Weitere Informationen gibt es auf www.gedenkstaette-flossenbuerg.de. Die KZ-Gedenkstätte Flossenbürg hat täglich von 9 bis 17 Uhr geöffnet (März bis November). Der Eintritt ist frei.

 
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