Grafenwöhr
02.12.2018 - 19:05 Uhr

Viel Betrieb am Übungsplatz

Der Truppenübungsplatz Grafenwöhr wird nicht nur durch neue US-Soldaten aufgewertet, auch die Bundeswehr steht vor einem Großprojekt. Das Staatliche Bauamt Amberg-Sulzbach soll Unterkünfte für 1400 deutsche Soldaten bauen.

Die Fahne der Einheit ist wieder entrollt. Bild: mor
Die Fahne der Einheit ist wieder entrollt.

(ca/wüw) Gleich zwei gute Nachrichten für den Truppenübungsplatz Grafenwöhr und die Arbeitnehmer dort. Am Freitag war unter anderem Staatskanzleichef Florian Hermann in die Tower Baracks gekommen, um am Aufstellungsappell der 41. US Feldartillerie Brigade teilzunehmen. Die Brigade hat eine lange Tradition, war in den vergangenen drei Jahren aber stillgelegt. Mit dem Ausrollen der Truppenfahne wurde die "41st Field Artillery Brigade" wieder aktiviert - mit dem Hauptquartier Grafenwöhr. 1000 Soldaten sollen bis 2020 auf dem Truppenübungsplatz stationiert werden. Weitere Einheiten der Brigade kommen nach Ansbach und Hohenfels, insgesamt sollen es so 1500 werden. Unter dem Kommando von Oberst Seth A. Knazovich sollen konkret zwei Raketenwerfer-Bataillone samt Unterstützungseinheiten in Bayern angesiedelt werden. Die Stadt Grafenwöhr schloss beim Aufstellungsappell eine Partnerschaft mit den Artilleristen.

Aber auch die Bundeswehr hat große Pläne in Grafenwöhr: Oberst Hans-Jürgen Neubauer vom Bundesamt für Infrastruktur, Umweltschutz und Dienstleistungen stellte letzte Woche über 120 Architekten und Ingenieuren anstehende Bauvorhaben der Bundeswehr vor. Bekannt war bereits, dass in Oberpfälzer Kasernen Maßnahmen für 250 Millionen Euro anstehen. Neu ist dagegen ein zusätzliches Projekt in Grafenwöhr.

Außer 12 Unterkünften mit 1400 Plätzen sollen Stabs-, Sanitäts- und Verwaltungsgebäude entstehen, begleitend dazu ein Scheibenhof und entsprechender Straßenbau, wie Baurat Gerd Demleitner vom Staatlichen Bauamt bestätigt. Neu gebaut werden soll auch eine Kantine mit 600 Verpflegungsplätzen. Zum Größenvergleich: Die Kaserne in Weiden hat einen Planungsstand von 1200 Soldaten. Die Standortfrage auf dem Übungsplatz ist noch nicht geklärt: "Es laufen die ersten Planungen."

In den Unterkünften sollen nach Informationen von Oberpfalz-Medien deutsche Soldaten untergebracht werden, die sich zur Übung auf dem Truppenübungsplatz Grafenwöhr befinden. Seit 1960 nutzt die Bundeswehr das Lager "Normandy". Dessen Steinbaracken stammen aus den 50er Jahren, wurden aber in den letzten Jahren renoviert. Wenn die übende Truppe zu groß ist, werden bei den amerikanischen Streitkräften zusätzlich Unterkünfte angemietet. Der Nato-Truppenübungsplatz Grafenwöhr wird von der US-Army verwaltet. Die Bundeswehr ist seit 1957 auf dem Truppenübungsplatz vertreten, früher mit dem Verbindungskommando, jetzt mit einer Dienststelle des "Deutschen Militärischen Vertreters". Der NATO-Truppenübungsplatz Grafenwöhr gehört mit über 22 000 Hektar Fläche zu den größten und modernsten Europas.

 
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