Die bayerische Staatsregierung will den Forschungsstandort Bayern über die aktuell laufende Hightech-Agenda hinaus weiter stärken. Der Ministerrat beschloss dazu auf seiner Sitzung am Dienstag mehrere neue Initiativen in den Bereichen Künstliche Intelligenz (KI), Kernfusion und Quanten-Computing. "Bayern ist ein Top-Standort für Forschung und Wissenschaft, aber wir dürfen nicht stehen bleiben", erklärte Wissenschaftsminister Markus Blume (CSU) nach der Sitzung. Der Freistaat müsse deshalb auch künftig an führender Stelle bei den Entwicklungen der Zukunft dabei sein.
In einem Grundsatzbeschluss entschied die Ministerrunde, die neue Technische Universität Nürnberg gezielt als "KI-Universität" aufzustellen. Zudem soll eine eigene bayerische KI-Rechenstruktur aufgebaut werden, um die Forschenden mit einer für die weiteren KI-Entwicklungen ausreichenden Rechenkapazität auszustatten. Dafür werden zunächst 55 Millionen Euro bereitgestellt. Unter Federführung der TU Nürnberg soll ein bayerisches KI-Basismodell entwickelt werden, um nicht dauerhaft abhängig von ausländischen Konzernen zu sein. Neben den bereits beschlossenen 100 KI-Professuren sollen weitere 100 KI-Forschungsstellen an den bayerischen Hochschulen eingerichtet werden, 60 an den Universitäten und 40 an den Hochschulen für Angewandte Wissenschaften.
Auf den Weg gebracht hat die Staatsregierung zudem einen "Masterplan Kernfusion". Ziel ist eine strategische Energie-Unabhängigkeit. Dazu richtet der Freistaat zunächst eine Expertenkommission ein und startet an den Hochschulen eine Ausbildungsoffensive für neuartige Kerntechnologien. Im weiteren Verlauf soll ein "Bavarian Fusion Cluster" mit einem Demonstrationskraftwerk entstehen. Auch beim Quanten-Computing setzt die Staatsregierung auf ein eigenes Cluster, das "Munich Quantum Valley". Dort soll ein kommerziell nutzbarer Quanten-Rechner gebaut werden.
Für "pionierhafte Forschungsleistungen" in den Ingenieurwissenschaften verleiht der Freistaat künftig einen Hightech-Preis. Dieser "bayerische Hightech-Oscar", wie ihn Blume nannte, wäre mit 300.000 Euro einer der höchstdotierten Wissenschaftspreise in Europa. Ergänzt werden soll er durch einen Nachwuchs- und einen Absolventenpreis, die mit jeweils 30.000 Euro dotiert sind. Die Preise sollen Forschende "zu Höchstleistungen motivieren".













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