Von Mareike Schwab, mit Material der dpa
Zugreisende in Bayern müssen sich wegen des erneuten Streiks der Lokführergewerkschaft GDL am Donnerstag und Freitag wieder auf viele Zugausfälle einstellen. Im Regionalverkehr werde es "massive Einschränkungen" geben, teilte eine Sprecherin der Deutschen Bahn am Dienstag mit. Der Streik im Fern- und Regionalverkehr der Bahn beginnt am Donnerstagmorgen um 2 Uhr und soll bis Freitag um 13 Uhr andauern.
Es werde ein "Grundangebot" zur Verfügung stehen, kündigte die Sprecherin an. Im Fernverkehr sollen laut Bahn längere Züge mit mehr Sitzplätzen unterwegs sein. Inwiefern der Nahverkehr rollen könne, unterscheide sich stark nach den Regionen. Mindestens einmal die Stunde sollen demnach die S-Bahnen in München fahren, die Flughafenlinie S8 alle 20 Minuten. Auch in Nürnberg sollen die meisten S-Bahnen etwa im Stundentakt verkehren. Die S6 sei aber nur alle zwei Stunden unterwegs und die S5 werde voraussichtlich entfallen, erklärte die Sprecherin.
Auch wenn ihr Personal nicht streikt, könnten auch andere Eisenbahnunternehmen vom Streik betroffen sein, die auf wichtigen Strecken in Bayern unterwegs sind. Es könne zu einzelnen Zugausfällen und Verspätungen kommen, wenn wegen des Streiks Streckenabschnitte nicht befahrbar seien oder Lokführer nicht zum Dienst kämen, kündigte Go-Ahead an. Die Züge des Unternehmens fahren unter anderem auf der stark frequentierten Strecke Augsburg–München.
Ähnlich äußerte sich Agilis in Regensburg. Nach Möglichkeit würden ihre Züge in beiden Netzen wie gewohnt fahren, teilte das Unternehmen mit. Allerdings könne es zu Beeinträchtigungen kommen, sollten sich Mitarbeitende in Stellwerken am Streik beteiligen. Agilis fährt unter anderem von Regensburg entlang der Donau, sowohl in Richtung Schwaben als auch nach Niederbayern.
"Alex" und der Oberpfalzbahn sollen fahren
Auch die Länderbahn, zu der unter anderem die Oberpfalzbahn und die "Alex"-Züge gehören, teilte am Dienstag mit, es könne wegen streikender Stellwerker zu Einschränkungen kommen. Vor allem das Stellwerk "Regensburg-Walhallastraße", das Stellwerk in Schwandorf und das Stellwerk "Bodenwöhr-Nord" würden laut der Länderbahn-Sprecherin traditionell stark bestreikt. Ob das auch diesmal der Fall sein wird, würde sich erst am Donnerstagmorgen zeigen. Für Informationen zu Ausfällen oder Verspätungen hat das Unternehmen auch eine eigene Hotline eingerichtet.
Bei vergangenen Warnstreiks war auch die Oberpfalz massiv von Zugausfällen betroffen. Lukas Iffländer, stellvertretende "Pro Bahn"-Bundesvorsitzende, warf damals der DB-Regio vor, dass die Oberpfalz und Oberfranken für sie keine Priorität habe. Der Fokus liege bei Notfallplänen eher auf den Netzen rund um München. Das zeigte sich laut Iffländer beispielsweise am 29. Januar. Als die Streiks der Lokführergewerkschaft bereits beendet waren, fielen die Züge nach Nordbayern trotzdem weiter aus, obwohl es einigen Vorlauf gegeben hätte, kritisiert der stellvertretende "Pro Bahn"-Bundesvorsitzende. Dem widersprach damals die Bahn: "Während des Streiks versuchen wir grundsätzlich, alle Strecken so gut wie möglich mit einem Notfahrplan zu bedienen." Inwieweit dies möglich sei, hänge von verschiedenen Faktoren ab. Es sei daher schwer, die Streikfahrpläne in unterschiedlicher Regionen miteinander zu vergleichen.
Die Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) rieten dazu, Reisen zu verschieben. Beim grenzüberschreitenden Verkehr von und nach Deutschland kommt es zu Ausfällen und Fernverkehrszüge enden oft an den Grenzbahnhöfen, wie der Konzern am Dienstag mitteilte. Die ICE-Verbindungen ab und bis Passau beziehungsweise Nürnberg fallen demnach ganz aus.
Die Westbahn kündigte dagegen bereits am Montag an, dass Züge von und nach München über das Deutsche Eck nach Tirol und Vorarlberg planmäßig fahren sollen. Gegen eine Vorlage eines gültigen DB- beziehungsweise ÖBB-Tickets für den Fernverkehr könnten Fahrgäste außerdem kostenfrei zwischen München Hauptbahnhof und Salzburg Hauptbahnhof mitfahren.
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