So trifft bei Monaco F Rave auf Landler, Hip-Hop mischt sich mit traditionellem bairischen Liedgut. „Das kannst du doch nicht machen“, hörte er immer wieder. Er machte es trotzdem. Bei seiner „Grün ist die Hopfnung“-Tour steht er mit einer ganzen Band auf der Bühne. Trompete, Tuba und E-Zither inklusive.
ONETZ: Wie kommt es, dass du jetzt mit Band unterwegs bist?
Monaco F: Inzwischen bin ich musikalisch aufgeschlossener. Ich glaube nicht, dass ich mit 20 so auf der Bühne gestanden wäre – zusammen mit einer kompletten Band. Aber jetzt bringe ich endlich meine beiden Seiten zusammen. Denn ich bin in einer Familie aufgewachsen, die nur Volksmusik gespielt hat. Ich war da immer das schwarze Schaf mit meinem Hip-Hop. Jetzt verbinde ich einfach die Volksmusik-Elemente und die Rap-Beats. Und das ist eine richtig coole Mischung.
ONETZ: Nicht nur in deiner Familie warst du das schwarze Schaf, sondern auch in der Hip-Hop-Szene. Schließlich war es damals noch ein Unding, in Mundart zu rappen. Warum hast du es trotzdem getan?
Monaco F: Das war zunächst wohl so eine Art Trotzreaktion. 2001 habe ich mit einer anderen Rap-Band im Bayerischen Wald im Studio acht Songs aufgenommen, die hat dann jemand vom Radio in die Hand bekommen. Das Feedback war, dass wir nie eine Chance hätten, weil man den Dialekt raushören würde. Da war dann für mich als sturen Waidler klar, was ich zu tun habe: nur noch auf Dialekt zu rappen. Ich dachte mir: „Euch zeige ich es!“
ONETZ: Inzwischen ist viel passiert, auf Bairisch rappen ist längst salonfähig geworden …
Monaco F: Man kann das Ganze eigentlich mit einem Satz auf den Punkt bringen: Damals haben wir vor zehn Leuten gespielt, heute haben wir eine volle Olympiahalle mit Dicht & Ergreifend und vielen andern Mundartrappern als Gästen. Wie sich das entwickelt hat, das ist eigentlich unfassbar. Denn damals haben wir selbst ja schon fast geglaubt, dass die anderen recht haben und wir echt ein bisserl spinnert sind. Aber wir waren eben auch nicht schlecht. (lacht)
ONETZ: Man hat dich ja erst vor kurzem in Amberg gesehen, beim Release-Konzert vom BBou. Was verbindet dich mit der Oberpfalz?
Monaco F: Da muss ich gleich mal loswerden, dass ich ja ein halber Oberpfälzer bin. Meine komplette Verwandtschaft kommt aus dem Lamer Winkel. Natürlich fühle ich mich sprachlich hier schon mal gut aufgehoben. Beim BBou rappe ich ja auch mit – und diese ou-Laute sind für mich kein Problem. (lacht) Das ist das eine. Das andere ist, dass ich da eben die Verknüpfung habe mit dem BBou, dem Liquid und dem Maniac. Mit dem BBou hat‘s schon immer gepasst, wir machen schon über 15 Jahre zusammen Mucke.
ONETZ: Was erwartet uns beim Konzert im „Blaue Haus“?
Monaco F: Bei mir kommt keiner aus. Das kann man sich nicht einfach mal so anschauen, jeder muss mitmachen und hat da auch Bock drauf. Wir machen zusammen eine riesige Feier draus. Das ist auch das, was ich inzwischen möchte: das Grantige, das ich mal gehabt habe, einfach mal beiseitelegen und zwei Stunden mit dem Publikum eine schöne Zeit haben. Abschalten. Das ist der Plan. Und das verspreche ich euch.
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