20.04.2021 - 18:22 Uhr

Probenstart für Luisenburg-Festspiele: Ohne Maske und Abstand geht gar nichts

Für die Luisenburg-Festspiele in Wunsiedel wird es eine Saison mit vielen Unwägbarkeiten. Aber noch überwiegen Zuversicht und Hoffnung, dass in diesem Sommer überhaupt etwas „geht“ auf der Freilichtbühne.

Ohne Maske geht bei den Luisenburg-Festspielen erst einmal gar nicht - das galt am Dienstag auch für "Pinocchio"-Darsteller Maurice Ernst hinter einem Modell der Bühne. Bild: stg
Ohne Maske geht bei den Luisenburg-Festspielen erst einmal gar nicht - das galt am Dienstag auch für "Pinocchio"-Darsteller Maurice Ernst hinter einem Modell der Bühne.

„Ich könnte heulen vor Freude, dass Ihr überhaupt da seid“, brachte Künstlerische Leiterin Birgit Simmler ihre Emotionen am Dienstagvormittag in Worte. Im „Haus der Energiezukunft“ in Wunsiedel begrüßte sie Akteure auf und hinter der Bühne, um in die Proben für die diesjährigen Luisenburg-Festspiele zu starten. Los ging es mit den ersten Leseproben des Familienmusicals „Pinocchio“, das am 1. Juli Premiere feiern soll.

Rund 30 Mitwirkende konnten Simmler und der Wunsiedler Bürgermeister Nicolas Lahovnik willkommen heißen. Und gleich hier wurde deutlich: Ohne Abstand, ohne Tests und ohne Masken geht gar nichts. „Haltet Euch bitte an diese Regeln!“, bat Simmler und erläuterte diese auch gleich nochmal ausführlich. Nur ein einziger positiver Corona-Test hätte immense Auswirkungen auf den gesamten Probenbetrieb, dreimal pro Woche seien deshalb Tests obligatorisch. Auch während der Proben im geschlossenen Raum müssten Masken getragen und die Abstände eingehalten werden. Die Luisenburg-Festspiele hätten in enger Abstimmung mit den Gesundheitsbehörden ein Probenkonzept unter Corona entwickelt, das einen optimalen Schutz aller Beteiligten garantieren soll. Simmler: „Neben den Abstands- und Kontaktregeln betrifft das die eigenen umfassenden Testkapazitäten im Theater, Luftreinigung und Maßnahmen zur Luftreinhaltung, die Organisation von Personal und Arbeitszeiten und die Desinfektions- und Reinigungsvorschriften, sowie ein sicheres Wege- und Bewegungskonzept unter Produktionsbedingungen.“ Dass man nun mit den Proben beginnen könne, sei ein „großes Geschenk“, betonte Simmler. Gleichzeitig machte sie auch deutlich, dass 2021 sicherlich keine „normale“ Festspiel-Saison werde.

Vor wenigen Wochen war dies offensichtlich geworden, denn nach der Verschiebung der für den Sommer 2020 geplanten Aufführungen auf der Luisenburg in den Sommer 2021 musste aufgrund der anhaltenden pandemischen Lage der Saisonstart 2021 nach hinten verschoben werden. Ursprünglich war geplant, bereits am 19. Mai mit „Pinocchio“ zu starten, unter anderem wurde auch der eigentliche Festakt mit Abendpremiere von „Der Name der Rose“ vom 11. Juni auf den 2. Juli verschoben. Ob es wirklich so kommen wird, weiß aktuell noch niemand. „Wir müssen einfach schauen, wie sich die pandemische Lage weiterentwickelt“, betonten Simmler und Bürgermeister Lahovnik übereinstimmend. Davon hänge schließlich ab, was auf der Bühne möglich sei, wie viele Zuschauer auf die Luisenburg dürfen und noch vieles mehr. „Wir bereiten uns auf verschiedene Szenarien vor“, so der Bürgermeister. Zu seiner Aufgabe gehört es auch – das machte er am Dienstag immer wieder deutlich - viel Zuversicht auszustrahlen. „Unsere Konzepte sind gut und wohl überlegt“, betonte Lahovnik. Es sei die richtige Entscheidung von Stadtrat, Stadtverwaltung und Luisenburg-Verantwortlichen gewesen, den Spielbeginn frühzeitig zu verschieben: „Das lässt uns besser planen und gibt uns die Luft, noch mehr zu beobachten und anzupassen. “

Während auf der großen Bühne am Berg das Zeltdach wieder aufgespannt wird und die Bestuhlung zurückkehrt, proben die Bühnenakteure zum einen im „Haus der Energiezukunft“ sowie in der Fichtelgebirgshalle. „Es freuen sich alle, dass es wieder losgeht“, so Simmler. Die Künstlerseelen hätten in den vergangenen Monaten enorm gelitten. Und "Pinocchio" ist nur der Auftakt, denn bei den weiteren Probenstarts geht es nun Schlag auf Schlag: Am 30. April beginnt „Der Name der Rose“, am 9. Mai der „Watzmann“ und am 14. Mai der „Brandner“. „Unser Signal an die Zuschauer lautet: Wir fangen auf jeden Fall an!“, so Simmler abschließend. Denn solange ein Spielen nicht als unmöglich beurteilt werde, bereite man sich vor.

Die Abendspielzeit der Luisenburg-Festspiele soll am 2. Juli mit der Premiere des Musicals "Der Name der Rose" eröffnet werden Bild: Luisenburg-Festspiele/Miedl
Die Abendspielzeit der Luisenburg-Festspiele soll am 2. Juli mit der Premiere des Musicals "Der Name der Rose" eröffnet werden
Info:

Luisenburg-Programm 2021

  • 18. Juni, 18 Uhr, Premiere „Der Watzmann ruft“ (Rustical)
  • 1. Juli, 10.30 Uhr, Premiere „Pinocchio“ (Familienmusical)
  • 2. Juli, 20 Uhr, Premiere und Festakt „Der Name der Rose“ (Musical)
  • 3. Juli, 15 Uhr Premiere „Der Brandner Kaspar 2“ (Komödie)
  • 9. Juli, 20.30 Uhr, Premiere „Faust“ (Tragödie)
  • 22. Juli, 20.30 Uhr, Premiere „Zucker“ (Musical)
  • 19. August, 15 Uhr, Premiere „Die Fledermaus“ (Operette)
  • 27. August, 20 Uhr, Premiere „Hänsel und Gretel“ (Oper)
  • Konzerte u.a. von Chris de Burgh, Beth Hart, Element of Crime und Haindling
  • www.luisenburg-aktuell.de

 
Kommentare

Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.

Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.

Zum Fortsetzen bitte

Sie sind bereits eingeloggt.

Um diesen Artikel lesen zu können, benötigen Sie ein OnetzPlus- oder E-Paper-Abo.