Für die Oberpfälzer Wirtschaft rächt sich die hohe bayerische Abhängigkeit von russischem Erdgas. Bis zu 44 000 Arbeitsplätze wären im Regierungsbezirk gefährdet, sollte es zu einem Gas-Embargo kommen, rechnet die Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft (vbw) vor. "Das entspricht 6,7 Prozent der Erwerbstätigen", sagte Johannes Helmberger, Vorstandsvorsitzender der Bezirksgruppe Oberpfalz der vbw am Donnerstag bei einem Pressegespräch. Der Rückgang des Bruttoinlandprodukts (BIP) würde sich auf rund drei Milliarden Euro belaufen. "Das entspräche einem Rückgang von etwa sieben Prozent", sagte Helmberger.
Der vbw beruft sich auf Zahlen des Leibnitz-Institut für Wirtschaftsforschung in Halle. Demnach gäbe es im Landkreis Tirschenreuth im Falle eines Gasembargos einen Rückgang der Wirtschaftsleitung um 7,94 Prozent, im Landkreis Neustadt/WN um 7,72 Prozent, in der Stadt Weiden von 6,04 Prozent, im Landkreis Amberg-Sulzbach von 6,37 Prozent, in der Stadt Amberg von 7,92 Prozent und im Landkreis Schwandorf von 7,03. Rund 90 Prozent des in Bayern verbrauchten Erdgases kommt aus russischen Quellen. Mit Blick darauf warnte Helmberger nachdrücklich vor einem Gas-Embargo. "Hier schaden wir uns mehr als Russland." Zugleich betonte er: "Die Wirtschaft steht zu den bisher beschlossenen Sanktionen."
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