- Was: Ausstellung "Aus Liebe zum Detail" mit Klosterarbeiten
- Wann: bis 15. Dezember, mittwochs von 9 bis 15 Uhr, sonn- und feiertags von 13.30 bis 17 Uhr und auf Anfrage unter Telefon 09645/60193-801
- Wo: Kloster Speinshart
Als sogenannte Klosterarbeiten bezeichnet man die filigranen Textilarbeiten, die etwa mit Golddraht, Borten, Perlen und Wachs, in Stickerei-, Krüll- und Anlagetechnik oft Reliquien oder Heiligenbilder verzieren. Der Begriff lässt schon erahnen, dass der Ursprung dieses Kunsthandwerks in den Klöstern zu finden ist. Vor allem im 18. Jahrhundert erreichten die Produktionen aus Nonnenklöstern eine hohe Anzahl und so verbreitete sich das Handwerk als Volkskunst auch in die Stuben der Landbevölkerung – einerseits als Zubrot, aber auch als Ausdruck der Volksfrömmigkeit. Im Kloster Speinshart sind noch bis 15. Dezember neue und alte Stücke dieser filigranen Kunst zu sehen.
Das Freilandmuseum Oberpfalz in Neusath besitzt einige dieser alten Stücke. Es hat als „kulturelles Gedächtnis“ der Oberpfalz eine große Sammlung von Gegenständen ländlicher Alltagskultur und bewahrt diese sorgfältig im Depot. Bei der Ausstellung im Kloster Speinshart werden einige dieser besonderen Objekte als Leihgabe gezeigt, daneben auch solche privater Leihgeber.
In der Ausstellung können die Besucher aber neben den historischen Klosterarbeiten auch die neueren, kunstfertigen Erzeugnisse bestaunen, die die Gruppe um Monika Frisch hergestellt hat. Die Mitglieder beherrschen eine Vielzahl alter Techniken und versuchen, anhand erhaltener, historischer Vorbilder sich auch vergessene Kunstgriffe wieder anzueignen und pflegen damit dieses besondere Kulturgut. An den Sonntagen 1. Dezember (14 bis 17 Uhr), 8. Dezember (14 bis 18 Uhr) und 15. Dezember (14 bis 17 Uhr) zeigen sie vor Ort, wie sie Klosterarbeiten fertigen.
Auch einen Blick in die Klosterkirche sollte man bei dieser Gelegenheit werfen. Dort sind an den beiden großen Seitenaltären zwei besonders prächtige Beispiele dieses Kunsthandwerks zu entdecken: zwei menschliche Skelette, die aus den römischen Katakomben stammen sollen. Als frühchristliche Märtyrer wurden solche Reliquien verehrt und waren sehr gefragt. So brachte man sie im frühen 18. Jahrhundert nach Speinshart und stattete sie mit einem aufwendigen Gold- und Perlengewand aus.
Der Eintritt ist frei.
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