Die Sanierung der Klosterburg Kastl im Landkreis Amberg-Sulzbach hat Eingang in das Schwarzbuch des Bundes der Steuerzahler (BdSt) Eingang gefunden, in dem der Verband die aus seiner Sicht größten Steuerverschwendungen des Jahres aufgelistet hat. Grund für den Eintrag sind die deutlich gestiegenen Kosten der Maßnahme, mit der die zuletzt leerstehende Immobilie für den Fachbereich Polizei der Hochschule für den öffentlichen Dienst in Bayern umgebaut wird. Statt der ursprünglich veranschlagten 37 soll das Projekt nun mit 60 Millionen Euro zu Buche schlagen. Der BdSt bemängelt, dass vor Projektbeginn offenbar keine ausreichende Bestandsaufnahme der historischen Bausubstanz gemacht worden war. Dies habe bei der Sanierung zu "bösen Überraschungen" und der deutlichen Kostensteigerung geführt.
Als teuer, aber letztlich weitgehend nutzlos kritisiert der BdSt zudem die von der Staatsregierung geplanten Behördenverlagerungen, namentlich unter anderem den Umzug von rund 300 Mitarbeitern des Landesamtes für Finanzen nach Weiden. Die Verlagerungspläne seien zwar ein starkes Signal, dass der Freistaat auch die schwächsten Kreise im Land unterstützen wolle. "Allerdings ist zu hinterfragen, ob durch Behördenverlagerungen schwache Regionen tatsächlich gerettet werden können und einer Abwanderung langfristig entgegengewirkt werden kann", heißt es im Schwarzbuch. Nicht gesichert sei deshalb, ob die Umzugskosten für die landesweit geplanten 3000 Stellen in dreistelliger Millionenhöhe in einem "angemessenen Verhältnis zu den erhofften positiven Effekten stehen".
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