Abmahnverein, Hexenjagd, Piraterie: Groß ist die Palette an abschätzigen Begriffen, mit denen Kritiker die Deutsche Umwelthilfe (DUH) überhäufen. Nicht überraschend angesichts provokanter Forderungen, zweifelhafter Methoden und teils undurchsichtiger Geldquellen. Es sollte aber nicht vergessen werden, dass sich die dauerklagende DUH in einem Spielraum bewegt, den ihr die Politik eröffnet hat.
Angefangen von umstrittenen Grenzwerten bis hin zum Unterlassungsklagengesetz, das vorzüglich zum Abkassieren taugt: Es sind teils fragwürdige Gesetze und Richtlinien, die erst die Voraussetzungen für das Agieren der DUH schufen. Hinzu kam das lasche Vorgehen der Regierung gegen Betrügereien einiger Autokonzerne – eine Steilvorlage für die Umwelthilfe.
Es ist dennoch überfällig, das Treiben dieses Vereins mit gerade mal 361 Mitgliedern kritischer zu hinterfragen. Eine Kampagne gegen Schummel-Diesel mag noch nachvollziehbar sein, der Generalangriff auf diese Antriebsart ist es nicht. Egal ob beim Kampf für saubere Luft oder beim Einsatz für den Klimaschutz – die DUH setzt gerne auf schrillen Alarmismus, reißerische Inszenierungen und einfache, möglichst emotionale Botschaften. Das sichert regelmäßig maximale Aufmerksamkeit und neue Unterstützer, was bestens dabei hilft, Druck auf die Politik auszuüben und beizubehalten. Öko-Populismus könnte man das nennen.
Diesel, Böller, Tempolimits – geraten als nächstes die Benziner ins Visier? Danach das (noch) hofierte Elektroauto, das Steak auf dem Teller und irgendwann der Adventskranz? Umwelt- und Gesundheitsschutz in allen Ehren, aber bitte ohne Hysterie. Vor allem Politiker und Journalisten sollten sich nicht instrumentalisieren lassen und sich immer wieder fragen: Wo endet vernunftbasierte Vorsorge, und wo beginnt ideologisch eingefärbter Unsinn?
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