Die Gemeinde Illschwang hat sich, mit dem Landgasthaus Schmidt in Aichazandt, in den letzten Wochen mehr und mehr zu einem Zentrum des Protestes und Widerstandes gegen die geplante Trassenführung entwickelt. Konkret geht es um das Teilstück zwischen Ottensoos und Irrenlohe.
Die Gemeinde Illschwang ist unmittelbar von der Trasse betroffen, die nach den Planungen der Bahn direkt entlang einiger Dörfer verlaufen würde. Betroffen wären im Landkreis auch die Gemeinden Weigendorf, Etzelwang , Neukirchen, Ammerthal, der Sulzbach-Rosenberger Stadtteil Prohof, sowie der Amberger Stadtteil Gailoh.
Großes Interesse
Hermann Gradl, einer der Hauptinitiatoren, freute sich bei der Begrüßung über das große Interesse an der Gründungsversammlung. In Anlehnung an die Coronakrise betonte er, dass besondere Zeiten besondere Maßnahmen erfordern. Diese besondere Zeit, so Gradl, war im übertragenen Sinn, mit der Veröffentlichung der geplanten Trassenführung der Bundesbahn zur Elektrifizierung der Bahnstrecke zwischen Ottensoos und Irrenlohe, im Mai diesen Jahres im Internet gekommen.
Mit der Bildung einer Interessengruppe sei nun ein erster wesentlicher Schritt bei den besonderen Maßnahmen erforderlich. Unter diesem Begriff sei allgemein der Zusammenschluss von Personen zur Durchsetzung von politischen und gesellschaftlichen Zielen zu verstehen. Gradl betonte die Wichtigkeit einer IG, um Anliegen nach außen hin eine größere Wirkung zu verleihen.
Bürgermeister Dieter Dehling, der sich seit Bekanntwerden der Pläne für die Trasse in besonderer Weise engagiert hat, zeigte sich erfreut über die sehr gut besuchten Stammtische, jeweils donnerstags im Gasthaus Schmidt. Dadurch konnte das Interesse der Bevölkerung geweckt und Informationen untereinander ausgetauscht werden. Er wünschte sich, dass auch in den anderen, von der Maßnahme betroffenen Gemeinden, solche Interessengruppierungen zustande kommen, um mit einer Stimme zu sprechen.
Es sind so immer wieder neue Ideen entstanden, was man in Zukunft gegen die Trassenpläne noch unternehmen könnte.
Wichtig sei es, politische Mandatsträger auf kommunaler, Landes- und Bundesebene mit ins Boot zu holen. Erfreulicherweise, so Dehling, waren die ersten Treffen positiv. In Zukunft bedürfe es weiterer Aktivitäten, um der Position der IG gegenüber der Bahn deutlich Nachdruck zu verleihen.
Hermann Gradl erläuterte, was in der Vergangenheit bisher passiert ist. Er erwähnte den Flyer an alle Gemeindebürger, die Informationsveranstaltung zu den Trassenplänen der Bahn, die zu einem Bombardement mit kritischen Fragen führte, die wöchentlichen Stammtische mit einer stetig wachsenden Interessentenzahl, den erreichten Konsens mit den Bürgermeistern der betroffenen Gemeinden, eine Demonstration in Aichazandt, das Treffen mit MdL Körber, dem Vorsitzenden des Fachausschusses für Wohnen,Bau und Verkehr im Bayerischen Landtag und erste Gespräche mit den Zuständigen der Bundesbahn.
Begeisterung erkannt
Gradl sprach von einem richtigen Flow, einer Begeisterung, die in den letzten Wochen mehr und mehr um sich gegriffen hat. "Es sind so immer wieder neue Ideen entstanden, was man in Zukunft gegen die Trassenpläne noch unternehmen könnte." Als Beispiele nannte er unter anderem das Aufstellen von Plakaten entlang von Wanderwegen und in Gasthäusern, sowie eine Menschenkette, entlang der geplanten Trasse. Es gelte auch die Bevölkerung in den sozialen Medien entsprechend zu sensibilisieren.
Pia Huber, eine der Hauptinitiatorinnen, betonte, dass Bürger und Politiker Hand in Hand gehen sollten, um Änderungen zu erreichen. Prinzipiell sage man ja zur Elektrifizierung der Bahnstrecke, genauso prinzipiell sei man gegen den Vorschlag der Trassenführung, der seit Mai bekannt ist. Man wolle auf keinen Fall eine Verschiebung, die zu Lasten der Dörfer und Gemeinden geht.
Gefragt sei eine durchdachte, umweltverträgliche, sowie zukunftsweisende Alternative. Bei der Gründungsversammlung der Interessengruppe erklärten viele ihren Beitritt. Es sei auch zukünftig möglich, bei Pia Huber sich in die Teilnehmerliste einzutragen.
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