Bis zuletzt hat Gaby Glaubitz gekämpft, doch dann reichte die Kraft nicht mehr. In der Nacht auf Samstag ist unsere sonst so lebenslustige und quirlige Berichterstatterin im Hospiz in Neustadt/WN eingeschlafen. Gaby Glaubitz wurde nur 61 Jahre alt.
Einige Kollegen bei Oberpfalz-Medien kannten die gebürtige Plößbergerin, die zuletzt in Altenstadt/WN wohnte, schon seit Jahrzehnten. Bei so manchen wurden Erinnerungen an eine gemeinsame Busfahrt nach Paris oder einen gemütlichen Plausch in einem Café in Weidener Altstadt wach.
Vor über 15 Jahren entdeckte Gaby ihre Leidenschaft zum Schreiben. Und so kam es, dass die kaufmännische Angestellte in ihrer Freizeit mit großer Begeisterung als Berichterstatterin unterwegs war. Am liebsten schrieb sie über Kulturveranstaltungen am Schafferhof, im Landestheater Oberpfalz oder in der Neustädter Stadthalle. Ausgestattet mit Kamera und Block war Gaby Glaubitz oft direkt vor der Bühne anzutreffen. Wenn ihr die Musik gefiel, konnte es schon mal vorkommen, dass sie Stift und Zettel weglegte und mittanzte.
Das Tanzen lag ihr schon in jungen Jahren. Die Zeit als Gardemädchen bei der Narrhalla Windischeschenbach in den 80er Jahren hatte sie geprägt. Wenn es darum ging, über Faschingsveranstaltungen zu berichten, stieß man bei Gaby Glaubitz immer auf offenen Ohren. Beim Faschingsverein Hammerles, den Botzersreuthern und auch bei allen anderen Faschingsgesellschaften in der Region war sie ein gerngesehener Gast. Unter dem Kürzel (gag) verfasste sie Berichte mit viel Herzblut. Veranstalter und Künstler kannten sie, mit einigen war Gaby auch befreundet.
Trotz etlichen kräftezehrenden Krankenhaus- und Rehaaufenthalten in den vergangenen Jahren ließ sie das Schreiben nicht los. Sofern es ihr möglich war, versuchte sie immer wieder bei Konzerten in der Region dabei zu sein. "Ach, es geht schon", sagte sie oft auf die Frage nach ihrem Befinden. Die Musik und die Atmosphäre bei einer Veranstaltung mit vielen gutgelaunten Menschen schienen ihr Auftrieb zu geben. Noch im vergangenen Jahr berichtete sie über die Wurzer Sommerkonzerte, Filmemacher bei Hausfluss in Neustadt und das Oberpfälzer Tangofestival. Ihr letzter Bericht beschrieb den diesjährigen Botzersreuther Faschingsorden mit einem weinenden Gesicht.
Während der Coronapandemie wurde es nicht nur in der Kulturszene ruhig, auch Gaby Glaubitz musste schmerzlich auf das verzichten, was sie am Leben hielt. Wie gerne hätte sie noch einmal vor der Bühne getanzt, doch letztendlich hat die Krankheit gesiegt.



















Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.
Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.