Der „Oberpfälzer Heimatspiegel“ wird vom Regionalverlag der Eckhard-Bodner-Buchhandlung in Speinshart herausgegeben. Seit 1989 veröffentlicht der Verlag regionalgeschichtliche Reihen. Der Heimatspiegel ist ein wesentlicher Bestandteil dieser Arbeit und mehr als nur eine Jubiläumsausgabe. Er steht für fünf Jahrzehnte in Wort und Bild gefasste Liebe zur Oberpfälzer Heimat. Die 50. Ausgabe umfasst 228 Seiten und verdient das Prädikat „besonders wertvoll“.
Herausgeber Eckhard Bodner stellte den Oberpfälzer Heimatkalender 2026 im Stadtarchiv Amberg vor. Trotz vieler Veränderungen sei man dem Motto der ersten Stunde treu geblieben: „Berichte, Fotos und Lyrik“ aus und über die Oberpfalz. Der Heimatspiegel soll ein Spiegelbild aller Landkreise sein.
Bewahrung regionaler Identität
Die Jubiläumsausgabe widmet sich der Stadt Amberg und dem Landkreis Amberg-Sulzbach. Die Publikation hat zwei Ziele: Erstens dient der Heimatspiegel der Bewahrung und Vermittlung regionaler Identität: Durch Beiträge zu Geschichte, Traditionen, Sprache und Natur wird die Lebenswelt der Oberpfalz dokumentiert und einem breiten Publikum zugänglich gemacht. Zweitens fungiert er als Forum für regionale Autorinnen und Autoren sowie Forschende, indem er sowohl wissenschaftliche Texte als auch persönliche Erinnerungen, Gedichte und Geschichten veröffentlicht.
Eckhard Bodner betonte bei der Buchpräsentation, dass es örtlichen und regionalen Heimatforschern zunehmend an Möglichkeiten fehle, Forschungsergebnisse zu publizieren. Heimatkundliche Dokumentationen, einschließlich Erzählungen und Gedichten sind von besonderer Bedeutung. Mundarttexte, Sagen und Erzählungen bewahren immaterielles Kulturgut und geben sprachliche Besonderheiten und Erzähltraditionen an jüngere Generationen weiter.
Soziale und kulturelle Vernetzung
Bezirksheimatpfleger Dr. Tobias Appl hob in seiner Laudatio die soziale und kulturelle Vernetzung hervor, die solche Publikationen stiften. „Heimat ist nichts Statisches, Heimat ist ständig im Wandel und darf nicht nur Heimat sein für diejenigen, die schon immer da waren, sondern auch für die, die neu kommen", sagte Appl. Der Heimatspiegel eröffnet einen ehrlichen Blick auf die Heimat, der manchmal auch befremdlich sein kann. Beiträge wie „Unehrliche Berufe im Mittelalter – Die Scharfrichter und ihre Tätigkeit“ von Thomas Waldenmayer oder „Als im Jahr 1771 in Floß 200 Mann die Leiche eines Selbstmörders bewachten“ von Dr. Johann Kirchinger zeigen dies eindrucksvoll.
Die Bandbreite der Themen zeigt sich auch in Beiträgen wie dem von Dieter Dörner über die Amberger Franziskanerkirche oder Erich Zwecks Bericht über das Granaten- und Pulverlager in Schwandorf. Dieter Schwaiger schreibt über: „Wie sich schulpflichtige Kinder Verhalten sollen – Benehmen, Anstand und Moral im Markt Schmidmühlen 1602."
Literarische Ergänzungen
Der Oberpfälzer Heimatspiegel ist mehr als nur Dokumentation. Fiktive oder literarische Texte – Geschichten und Gedichte – ergänzen die Fachaufsätze. Sie vermitteln die Alltagswelt und Gefühlslagen der Region und beruhen oft auf mündlich tradierten Erinnerungen. Diese Texte bieten einen niederschwelligen Zugang und erreichen Leser, die sich nicht primär für wissenschaftliche Beiträge interessieren, aber dennoch an regionalen Themen teilhaben möchten.
Infos zur Publikation
- Der Oberpfälzer Heimatspiegel 2026 ist im Eckhard Bodner Verlag, Speinshart erschienen.
- Er kostet 9,95 Euro.
- Infos im Internet unter www.verlag-bodner.de oder per Mail unter buecher.bodner[at]t-online[dot]de













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