Ihren 103. Geburtstag hat Elisabeth Strobel am Dienstag gefeiert - und das nicht nur bei bester Gesundheit und geistiger Fitness, sondern mit einer Premiere ganz besonderer Art. Denn mit ihren stolzen 103 Jahren ist die Jubilarin laut einer Pressemitteilung aus dem Rathaus die älteste Bürgerin der Stadt. Und deshalb wollte Oberbürgermeister Michael Cerny, der wegen Corona zahlreichen Jubilaren in den vergangenen Monaten nicht persönlich gratulieren konnte, dieses Ereignis nicht ganz ohne direkten Kontakt verstreichen lassen. Vielmehr verabredete er sich mit der Hochbetagten zu einer Videokonferenz - für die 103-Jährige war es die erste ihres Lebens.
Möglich gemacht hatte dies der Leiter des Caritas-Altenheims Friedlandstraße, Carsten-Armin Jakimowicz. Er stellte dem Geburtstagskind für diesen besonderen Tag einen Laptop inklusive Wlan-Anbindung, einen großen Bildschirm und Lautsprecher zur Verfügung. Auch Cerny war bestens vorbereitet: Er hatte nicht nur die Geburtstagspräsente vorab in das Seniorenheim geschickt, sondern sich auch mit Glückwunschkarte, Blumen, Luftschlangen und einem Gläschen Sekt vor die Kamera gesetzt. Mit der 103-Jährigen stieß er virtuell an und nahm so persönlich "die erste Geburtstagsgratulation seit mehr als einem Jahr" vor.
Michael Cerny bittet laut Pressemitteilung bei allen anderen Jubilaren um Verständnis, dass dies bei ihnen bis dato nicht möglich war. Das Stadtoberhaupt hofft, "dass sich unsere Zahlen so positiv wie im Augenblick weiterentwickeln und wir schon bald wieder dazu übergehen können, unsere Geburtstagskinder persönlich zu besuchen". Dieser Wunsch galt ganz besonders der ältesten Ambergerin. In der Videoschalte sagte Cerny zu Elisabeth Strobel, dass er sich darauf freue, sie "im nächsten Jahr bei bester Gesundheit wiederzusehen".
Aus dem Leben von Elisabeth Strobel (103)
- Elisabeth Strobel hatte am 18. Mai 1918 im Josefshaus das Licht der Welt erblickt und wuchs mit vier Geschwistern auf.
- Mit Johanna Decker besuchte sie die Ordensschule der Armen Schulschwestern, die heute nach der Schulkameradin und späteren Missionsärztin benannt ist.
- Nach ihrem Abitur, dem obligatorischen Arbeitsdienst und Familienarbeit studierte Strobel an der einstigen Lehrerbildungsanstalt und war viele Jahre als Volksschullehrerin tätig.
- Wegen ihres Berufs durfte Elisabeth Strobel damals nicht heiraten, so ihre Nichte Eva-Maria Strobel. Umso stolzer ist die 103-Jährige heute auf ihre „Ziehsöhne“ aus Indien und China, deren Ausbildung sie damals finanziell unterstützte und die teilweise sogar Bischofswürde erlangten.
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