„Wie einst Lili Marleen – die lange Nacht der UFA-Stars“ war für Alexandra Völkl ein Heimspiel im Paulaner Gemeindehaus. Gute Erinnerungen habe sie an Amberg, so Völkl, wo sie bis zu ihrem 20. Lebensjahr lebte. Nostalgie kam auch auf bei alten Schlagern aus jener Berliner Traumfabrik, welche die Sängerin und Schauspielerin mit Hintergrundinformationen und manchen Anekdoten ergänzte. Perfekt und souverän begleitet wurde die Künstlerin von Budde Thiem, dem Kulturpreisträger der Stadt Fürth, welcher Musiker, Komponist, Arrangeur und mehrfacher Bandleader ist.
Mit „für eine Nacht voller Seligkeit“ des Multitalents Marika Röck eröffnete Völkl den Reigen der Songs, „die Geschichte schrieben“. Da tanzte man mit Lilian Harvey „in den siebten Himmel hinein“ und lernte, dass „Frauen keine Engel“ sind. Trotzig kam das „Wir machen Musik“ oder „die Männer sind schon der Liebe wert“ von Ilse Werner.
Auch das Publikum wurde einbezogen und man lernte, dass es „für einen richtigen Mann aus Neunaigen keinen Ersatz“ gebe. Mit Evelyn Künneke fragte sie „Haben sie schon mal im Dunkeln geküsst?“ und lud zum Näherkommen mit den Nachbarn ein.
Mit expressiver Mimik und Gestik lebte Alexandra Völkl förmlich die Chansons wie das „Hohelied auf böse Mädchen“ von Fritzi Massary. Von Friedrich Hollaender lernte man, dass das Komponieren von Gassenhauern „nur“ „etwas Pariser Luft, Berliner Witz, eine ins Ohr gehende Melodie und vor allem eine gute Schlusspointe“ brauche.
Die Tricks für Auftritte von Marlene Dietrich und Zarah Leander erstaunten. Mussten doch, um die Beine der Dietrich noch besser zur Geltung kommen zu lassen, etliche Stuhlbeine gekürzt werden und für ihre hohen Backenknochen opferte sie sogar die Backenzähne. Zarah Leanders Kurzsichtigkeit versteckte man hinter einer Sonnenbrille und ließ sie von zwei hübschen Bodyguards über jede Stolperfalle helfen. Das Sehnsuchtslied der Lili Marleen von Lale Andersen, „die singenden Nordseekrabbe“ wie auch ihr „Liebeslied am Hafen“ rundeten das Potpourri gut ab. Mit zwei Kochrezepten der Künneke und der Dietrich lud sie zum Nacharbeiten zu Hause ein. Als Zugabe wollte sie mit Cissy Kraner gern „ein Biinuup-Girl“ werden und stach auch noch mit dem „kleinen grünen Kaktus“ der Comedian Harmonists zu vor einem lang anhaltendem Schlussapplaus.




















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